Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (452) ? Frau Zude, warum wurde vor 25 Jahren der VDDS gegründet? Sabine Zude: Die Hersteller von Praxis- verwaltungssystemen haben frühzeitig er- kannt, dass gleiche Interessen gegenüber den öffentlichen Körperschaften bestehen und haben sich daher in einem Verband ver- eint. Es hat sicherlich einige Jahre gedauert, um gemeinsame Themen wie zum Beispiel die Einführung von Abrechnungsvorgaben optimal in den Zahnarztpraxen einzuführen. Inzwischen läuft die Zusammenarbeit mit der KZBV partnerschaftlich und fast reibungslos. Ein weiterer Grund war, dass Rechenzentren beziehungsweise Factoringunternehmen und andere Hersteller von Softwarelösungen oder digitalen Röntgensystemen den Markt eroberten. Jedes Unternehmen hatte eigene Vorstellungen, wie der Austausch der Patientendaten vonstatten gehen sollte. Es gab einen Wildwuchs von Insellösungen, die an die PVS-Hersteller herangetragen wurden. Unser Verband hat sich daher für die Standardisierung von Schnittstellen eingesetzt. Die Satzung wurde erweitert, so dass neben den ordentlichen Mitgliedern die Struktur zur Aufnahme von außerordentlichen Mit- gliedern geschaffen wurde. Rechenzentren und andere Hersteller von Softwaresystemen wurden zur außerordentlichen Mitglied- schaft eingeladen. Somit haben diese die Möglichkeit, in unseren Arbeitsgruppen an den Weiterentwicklungen der Schnittstellen mitzuarbeiten. Zurzeit haben wir zehn ordentliche und 51 außerordentliche Mitglieder. Damit bilden wir circa 90 Prozent des Marktes der Den- talsoftware ab. Kleinere PVS-Hersteller scheuen den Aufwand und die Kosten, die die Mitgliedschaft für die ordentlichen Mit- glieder mit sich bringt. Diese haben jedoch auch die Möglichkeit, als außerordentliches Mitglied beizutreten, erhalten dadurch Zu- gang zur VDDS-RZ-Schnittstelle und parti- zipieren von anderen Arbeitsergebnissen des VDDS. ? Wie sieht die Verbandsarbeit konkret aus? Unser Verband trifft sich meistens viermal im Jahr. Zusätzlich tagen die Arbeitsgruppen wie die zur VDDS-RZ-XML-, VDDS-Transfer, VDDS DICOM- und VDDS-Laborclient- Schnittstelle, das kostet natürlich auch Manpower. Unsere Geschäftsstelle sitzt historisch gewachsen in Köln, außerdem haben wir ein Hauptstadtbüro in Berlin. ? Welche Änderungen stehen in naher Zukunft an? Zum 1. Januar 2020 wird in den Zahnarzt- praxen die neue Röntgenverordnung DIN 6862–2 eingeführt, die auf den DICOM- Standard verweist. Im Rahmen der IDS im März 2015 hat der VDDS Teilnehmer aus der Industrie und der Zahnärzteschaft zu einem ersten technischen Forum eingela- den, um über die Einführung dieser neuen Röntgenverordnung zu diskutieren. Diese Norm verweist auf den DICOM-Standard und ist ab 2020 auch in der Zahnheilkunde anzuwenden. Die Forumsteilnehmer waren sich einig, dass man die Herausforderungen gemeinsam meistern möchte. Außerdem hat der VDDS die Industrie- hersteller dazu eingeladen, als außerordent- liche Mitglieder beizutreten. Gemeinsam ar- beiten PVS- und Industriehersteller an einer komfortablen Umsetzung für die Zahnarzt- praxen. Während der IDS 2019 findet dazu das IX. technische Forum statt. ? Was wünschen Sie sich von der KZBV beziehungsweise den KZVn? Kurz- bis mittelfristig wünschen wir uns eine Direktübertragung der DTA-Abrechnungs- daten in die KZVn. Bisher muss die Praxis die Abrechnungsdaten auf dem Rechner oder einem externen Medium zwischen- speichern, um diese in einem separaten Schritt auf die Homepage der KZVn zu bringen. Wenn diese direkt aus der PVS zur Homepage der KZV übertragen werden können, gibt es Arbeits- und Zeitvorteile in den Zahnarztpraxen. ? Thema Laborpreise – wo liegen dort Ihrer Meinung nach die Fallstricke? Wenn die KZVen die Daten im VDDS-Labor- Schnittstellenformat auf der Homepage ablegen, kann die Praxis diese Laborpreis- aktualisierung direkt in der PVS einlesen. Interview mit der VDDS-Vorsitzenden Sabine Zude 25 Jahre VDDS Sabine Zude ist Vorsitzende des Verbands Deutscher Dentalsoftware Unterneh- men (VDDS). Zum 25-jährigen Jubiläum erzählt sie, warum der Verband damals gegründet wurde und welche Herausforderungen heute anstehen – zum Beispiel im Zuge der Digitalisierung Schnittstellen und standardisierte Lösungen für die Praxen zu schaffen. 78 Gesellschaft Sabine Zude, Vorsitzende des VDDS e.V. Foto: VDDS e.V.

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