Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (456) Fällen ohne Präparation restaurieren. Ist ein Beschleifen zum Beispiel für okklusale Ve- neers doch notwendig, steht ein klar struk- turiertes Instrumentenset von Komet zur Verfügung, das zusätzlich Frontzahn-Indika- tionen abdeckt (Abbildung 5). In modernen universitären Curricula wird jeder Patient fachübergreifend behandelt. Digitale Technik könnte den kollegialen Aus- tausch erleichtern. So betonte Carina Morik von Align Technologies auf einer Veranstal- tung des Unternehmens in München, dass „bestmögliche Behandlungsergebnisse für restaurative Fälle interdisziplinär mit Alignern erzielt werden können“. Hier kommt auch die Funktion ins Spiel, die in der Kieferortho- pädie nicht immer Beachtung findet. Neue therapeutische Dimensionen verspricht – nach Übernahme des Anbieters computer- gestützter Bracketsysteme Orametrix – auch Dentsply Sirona (Abbildung 6). Subgingival scannen? Technisches Symbol für die mögliche „interdisziplinäre Revolution“ sind Intraoral- scanner. Hier verspricht wiederum Dentsply Sirona mit ihrem ersten Scanner eine „schnelle und genaue Abformung, die […] verlässlich einwandfreie Ergebnisse liefert und beim Einsatz einfach Spaß macht“. Laut Presse-Information werden Bereiche bis zu 20 mm Tiefe (gemeint ist vermutlich der Abstand vom Kamerakopf) und sub- gingivale Oberflächen scharf aufgenommen, auch aus spitzem Winkel. Die intraoralen Scanner von 3Shape, Carestream, Dentsply Sirona, medit und Planmeca können mit einer neuen Augmented-Reality- Brille und zugehöriger Soft- ware kombiniert werden (eCc gemeinsam mit Epson, Vertrieb über Merz Dental, ab 2.490,- Euro). Durch die Visualisierung des Scan-Vor- gangs lässt sich der Auf- nahmeprozess offenbar ver- einfachen und beschleunigen (Abbildung 7). Mit Gesten navigieren Anwender zudem durch digitale Patientenakten („Mixed Reality“, voraus- Nach wie vor fehlt eine „dentale Benutzeroberfläche“, die diagnostische und therapeutische Einzelsysteme mit- einander vernetzt. Nur dann ließe sich ein Datensatz interdisziplinär optimal nutzen. Offen zugänglich sind zum Beispiel die von vielen – auch großen Dentalunternehmen – genutzten Pla- nungs- und Konstruktionsprogramme smop (Swissmeda) und Exocad, die Dateien können hier frei ausgetauscht werden. Vor allem bei den zunehmend ein- geführten internationalen Dienstleis- tungs- und Fertigungsnetzwerken gibt es rechtliche und steuerliche Barrieren [Quintessenz News, 2019]. Hinzu kommt der Datenschutz, der aber durch Ano- nymisierung beherrschbar sein dürfte. Diese wird zum Beispiel in Cloud- basierten Plattformen für die Implan- tologie bereits gewährleistet. Welche Rolle in dem Zusammenhang eine erweiterte elektronische Patientenakte spielen könnte, wird sich zeigen. \ Interdisziplinarität – Cloud-basiert Kurzanalyse Abbildung 5: Ganz analog: Für okklusale und Frontzahn- Veneers gibt es ein von Ahlers und Edelhoff weiter entwickeltes Instrumentenset. Foto: Komet Dental Abbildung 6: Computergestützte Verfahren könnten zum Beispiel kieferorthopädische und restaurative Behandlungen besser vernetzen. Foto: Dentsply Sirona 82 IDS 2019

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