Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (457) sichtlich ab Herbst 2019). Einen ersten Ein- druck vermittelt dieses Video: https://www. youtube.com/watch?v=b1z5SKVUmzA. Vor einer restaurativen Planung ist immer ein kraniomandibuläres Screening angezeigt [Ahlers, 2007]. Weitergehend wurde in jüngster Zeit eine Vielzahl teilweise kom- plexer diagnostischer Systeme eingeführt. Ohne spezielle Hard- oder Software lässt sich mit einer Methode von Dr. Roland Althoff die Bisshöhe prüfen (www.verify-occlusion.de ). Für Kieferrelationsbestimmungen und die Herstellung von Prothesenbasen gibt es eine neue, laut Entwicklern bedienerfreundliche Software (Messekontakt: go@r2deiexma china.com ) [Volkmer, 2019]. In der instrumentellen Diagnostik – zumindest für festsitzende Restaurationen begrenzten Umfangs – scheinen optische Systeme das größte Potenzial zu haben (etwa von DDI Group, MODJaw, orangedental, Schütz). Sie zeichnen über Kopfbögen und Bissgabeln mit Kameras Funktionsbewegungen auf, je nach Produkt einschließlich Functionally Generated Path (FGP). Die gewonnen Da- ten lassen sich je nach Anbieter im offenen STL-Format für die Herstellung der Restaura- tionen weitergeben, auf Wunsch ganz ohne Einartikulieren von Modellen. Ob mit diesen Systemen eine falsche Bisshöhe bei festsit- zenden Restaurationen der Vergangenheit angehören wird, ist noch nicht bewiesen. Zu sehen in diesem Video: https://www. youtube.com/watch?v=Qa6s5m3WKn0. MRT und künstliche Intelligenz Bei Röntgengeräten scheint der Innovations- fokus aktuell auf der Integration in den Praxis- ablauf und damit auf Software-Lösungen zu liegen (zum Beispiel Acteon). Spannend ist die Aussicht, dass längerfristig die Magnet- resonanz-Tomografie (MRT) Röntgen erset- zen könnte. Zu verschiedenen kieferortho- pädischen Bildgebungsmethoden gibt es Studien, die eine Gleichwertigkeit zeigen [Detterbeck, 2016]. Ob sich nun zur IDS bereits länger im Raum stehende Gerüchte bewahrheiten, dass spezielle MRT-Geräte für dentale Anwendungen auf den Markt kommen, bleibt offen. Dagegen erlaubt die Kombination von DVT-Technik mit Gesichts-Scannern bereits verschiedene Anwendungen in Prothetik, Kieferorthopädie und MKG-Chirurgie. Künstliche-Intelligenz(KI)-Software zur auto- matisierten Auswertung von Röntgenbildern ist beispielsweise für einzelne kieferortho- pädische Diagnostikmethoden bereits ver- fügbar (CellmatiQ). Da Zahnärzte für die Diagnose und das therapeutische Ergebnis haftbar bleiben, kann die Software nur unterstützend eingesetzt werden – darauf hatte Bundeszahnärztekammer-Präsident Dr. Peter Engel in seinem Statement auf der IDS-Fachpressekonferenz hingewiesen. Zurück zum Hier und Heute – Thema Abfor- mung: Ein neues Löffeladhäsiv zur Verwen- dung mit Polyether-Abform-Materialien in Methakrylat- und Metall-Abformlöffeln gibt es von 3M, Standort Seefeld (ohne ESPE!). Seit vergangenem Herbst hat der Anbieter dazu ein in zwei Minuten abbindendes Poly- ether. Neue Sauginstrumente haben Loser und Dentsply Sirona im Angebot, letztere in Kombination mit einem Mundspiegel. Abbildung 7: Mit AR-Datenbrillen lässt sich ein intraoraler Scanvorgang ohne Blickwechsel zum Monitor jederzeit kontrollieren. Foto: eCc Abbildung 8: Ein anatomisch optimiertes Abutment wird auf Implantatschulterniveau verschraubt. Foto: Cendres + Métaux 83

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