Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (460) 2016 haben Sie die Aktion „Stoppt Parodontitis“ als privates Aktionsbündnis ins Leben gerufen. Nun sind Sie eine gemeinnützige Organisation geworden. Warum? Volker Storcks: Unsere Motivation bestand darin, die Bevölkerung aufzuklären. Obwohl die Parodontitis die häufigste chronische Entzündungskrankheit in Deutschland ist, weiß kaum jemand etwas darüber. Das ist nicht hinnehmbar, weil die Krankheit – verglichen mit anderen großen Volks- krankheiten – einfach zu stoppen ist. Winfried Vosskötter: Daher gründeten wir 2016 die Aktion „Stoppt Parodontitis“. Durch die Gemeinnützigkeit erhoffen wir uns nun einen leichteren Zugang zu Partnern und Sponsoren. Wir haben insbesondere durch die Berichterstattung und die Ver- breitung unseres Kampagnen-Posters von Zahnärzten und Patienten großen Zuspruch erfahren. Vor rund einem Jahr haben Sie den „ParoPass“ entwickelt. Darin trägt der Zahnarzt den PSI-Index ein, um dem Patienten seinen PA-Zustand zu verdeutlichen. Der Pass wurde inzwischen von mehreren Praxen in Schleswig- Holstein getestet. Wie war die Resonanz? Storcks: Der ParoPass ist sehr gut bei den Zahnärzten und bei den Patienten ange- kommen. Die Ideen und Anregungen der Anwender sind in eine Weiterentwicklung des ParoPasses geflossen. Der Pass wird mittlerweile sogar in ganz Deutschland und in Österreich von Zahnärzten als Moti- vationsinstrument eingesetzt. Endlich sieht der Patient es schriftlich: Habe ich Paro- dontitis oder nicht? Der Zahnarzt trägt die Befunde mit einem einfachen Ampelschema ein: Grün bedeutet das Zahnfleisch ist ge- sund, ab Gelb liegt eine Gingivitis und ab Rot liegt eine Parodontitis vor. Das Ganze ist verständlich dargestellt und orientiert sich doch an den offiziellen PSI-Codes. Wir haben mittlerweile über 50.000 ParoPässe ausge- geben. Der ParoPass erleichtert die Patienten- aufklärung ungemein, auch die Handlungs- empfehlungen haben wir mit einfachen Worten erläutert. Vosskötter: Wir bekommen sehr viele positive Rückmeldungen – etwa von der Zahnärztin Dr. Sabine Stibbe. Sie schrieb uns: „Sehr ge- ehrter Herr Dr. Storcks und Herr Vosskötter, der ParoPass ist deutlich besser verständlich für die Patienten, die Paro-Befunde sind übersichtlich und schnell erkennbar in ihrer Tendenz und mehr Eintragungen pro Pass sind möglich. Die dazugehörige Broschüre ist sehr gut und unterstreicht bzw. erleichtert (Zeitaufwand) dem Zahnarzt die Aufklärung des Patienten!“ Oder: „Die neuen Pässe finde ich für die Patienten verständlicher, anschaulicher und informativer. Kompli- ? ? Aktionsbündnis „Stoppt Parodontitis“ „Es muss ein Bürstenruck durch Deutschland gehen!“ Als Winfried Vosskötter erstmals auf dem Behandlungsstuhl von Dr. Volker Storcks Platz nahm, wog er sich in Sicherheit. Immerhin nutzte der Biologielehrer täglich Zahnseide. Dann kam das böse Erwachen: Eine mittelschwere Parodontitis wurde festgestellt. Vosskötter war geschockt – und hatte eine Idee! Der Zahnarzt trägt die Befunde mit einem einfachen Ampelschema ein: Grün bedeutet das Zahnfleisch ist gesund, ab Gelb liegt eine Gingivitis und ab Rot eine Parodontitis vor. So wird der Patient detailliert informiert und motiviert, seine Mundpflege zu verbessern. Quelle: Aktionsbündnis Stoppt Parodontitis 86 Praxis

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=