Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 109, Nr. 6, 16.3.2019, (558) Endo-Serie – Was ich nicht weiß ... \ Zu den Beiträgen der Endo-Serie in zm 6/2018, S. 84–89; zm 8/2018, S. 50–56; zm 10/2018, S. 72–79; zm 12/2018, S. 78–85, zm18/2018, S. 98–105; zm 20/2018, S. 36–43. Zu den Beiträgen der Endo-Serie ab zm 6/2018 erhielt die Redaktion einen interessanten E-Mail- und Briefwechsel unter Kollegen, den wir publizieren dürfen. Sehr geehrter Kollege , ich habe mal die sechs zm-Endo- Artikel zu einem PDF zusammen- gefügt, vielleicht ist das für Ihre Studenten von Interesse. Wenn man die Mikro-CTs sieht, könnte man den Schluss ziehen, dass Endo sowieso zum Scheitern verurteilt ist. Man kann aber auch schließen: Nur mit OP-Mikroskop kommt man dem Erfolg näher, und die Kanäle sind auch nicht so rund, wie es die Titanindustrie uns Glauben ma- chen will. Viele Grüße Klaus-Peter Jurkat Antwort: Sehr geehrter Herr Kollege Jurkat, da haben Sie völlig recht. Ich habe die Artikelserie auch mit sehr viel Interesse gelesen. Es ist schon toll, was man heute alles beobach- ten und erkennen kann. Für die Praxis zerreißt es mich allerdings innerlich, denn das alte Sprichwort „Was ich nicht weiß, ...“ hatte ei- nem doch mehr moralische Zufrie- denheit bei der täglichen Kanalar- beit gebracht. Herzliche Grüße Ihr Kollege XXXX eingeschickt von ZA Klaus-Peter Jurkat, Berlin-Spandau Darstellung eines extrahierten ersten unteren Prämolaren mit drei Kanälen, Rekonstruktion mithilfe des Mikro-CTs, Ansicht von approximal Foto: Frank Paqué Endo-Serie – Therapierelevante Feinstrukturen erkennt man ohne Mikroskop nicht \ Zu den Beiträgen der Endo-Serie in zm 6/2018, S. 84–89; zm 8/2018, S. 50–56; zm 10/2018, S. 72–79; zm 12/2018, S. 78–85, zm18/2018, S. 98–105; zm 20/2018, S. 36–43. Sehr geehrter Herr Jurkat, Sie haben völlig Recht und vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Es sind zunehmend Röntgenbilder mit den „weißen Strichen“ auf der Wurzel, die oft eine stark vereinfachte Sicht zur Anatomie mensch- licher Zähne vermitteln. Das Erschrecken ist dann zu natürlich, wenn man derart plastische 3-D-Rekonstruktionen sieht. Es geht aber nicht allein darum, ob ein Wurzelkanal gekrümmt oder gerade ist. Vielmehr ist es für den reproduzierbaren Erfolg wichtig, das Ver- ständnis wachzuhalten, dass es sich um ein komplexes Wurzel- kanalsystem handelt. Erst dann kann ich geeignete Strategien für die chemo-mechanische Bearbeitung des Systems entwickeln. NiTi-Instrumente können dabei eine enorme Erleichterung für die mechanische Arbeit sein. Können sie uns das Denken abnehmen? Sicher nichtI! Anhand der sechs einzelnen Artikel ist hoffentlich gut nachvollziehbar, dass mit einem Einfeilen-System die Vielfalt des Wurzelkanalsystems nicht adäquat behandelt werden kann. Es braucht ein Repertoire an verschiedenen Hilfsmitteln, umNischen, ampullenförmige Erweiterungen, Isthmen oder seitliche Abzwei- gungen reinigen und desinfizieren zu können. Mit einem Dentalmikroskop und einer bis zu 30-fachen Vergröße- rung kann man bereits Feinstrukturen im Dentin und der Pulpa erkennen, so dass nicht die „Titanindustrie“ uns die Therapie defi- niert, sondern die eigene Erkenntnis am Patiente. Keine Studie auf der ganzen Welt kann einem verraten, wie viele Wurzelkanäle mein Patient gerade hat. Das bloße Auge – auch wenn es mit der größten Schärfentiefe und Jugendlichkeit ausgerüstet ist – ist nicht in der Lage, die therapierelevanten Feinstrukturen zu erkennen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, benötigt aber offensichtlich noch mehr Zeit, bis endlich in der Ausbildung die Nutzung von Vergrößerungshilfen fester Bestandteil wird. Erst dann wird die Anatomie des Wurzelkanalsystems niemanden mehr erschrecken, sondern vielmehr motivieren und euphorisieren, die Herausforde- rungen zu meistern. Dipl. -Stom. Michael Arnold, Dresden zm in Plastikfolie – Muss das sein? \ zm 5/2019 in Plastik verschweißt Sehr geehrte Damen und Herren, nur ganz kurz ... Ich finde es richtig schlimm , dass die zm neuer- dings in Plastikfolie eingepackt wird. Muss das in der heutigen Zeit wirklich sein? Dr. Joern Diercks, Heikendorf Anmerkung der Redaktion: Die zm wird auch zukünftig selbstverständlich nicht stetig in Folie ein- gepackt werden. Wenn dies dennoch geschieht, hat es alleinig den Grund, dass entweder Warenproben – selten – oder aber ein Gutschein- heft mitversendet werden. Letzteres betrifft nur sehr wenige Ausgaben pro Jahr, von denen die meisten zudem regional begrenzt sind. Dann werden von der Gesamtauflage von 77.000 Exemplaren durchschnitt- lich nur 10 % in Folie verpackt versendet. Ausnahme hierbei ist die zm- Ausgabe zur IDS, bei der die gesamte Auflage eingeschweißt wird. Ri 8 Leserforum

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