Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 109, Nr. 6, 16.3.2019, (636) „Spitzenfrauen Gesundheit ist eine für den Verband der ZahnÄrztinnen äußerst ermuti- gende Initiative, die zentrale Ziele und Forderungen unseres Verbands aufgreift“, urteilt deren Präsidentin Dr. Anke Klas. „Es ist an der Zeit, dass sich die standespolitisch aktiven Frauen im Gesundheitswesen ver- netzen und ihren Anspruch auf Mitsprache in den Führungsgremien nicht nur deutlich machen, sondern auch durchsetzen.“ Verschwindet dann der kleine Unterschied? Zur Auftaktveranstaltung hatte das Netzwerk am 20. Februar in die Bremische Landesver- tretung in der Bundeshauptstadt eingeladen. Die „Spitzenfrauen Gesundheit“ – das sind bislang Cornelia Wanke, Geschäftsführerin des Vereins der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Antje Kapinsky, Fachleiterin Gesundheitspolitik der Techniker Kranken- kasse, Dr. Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbunds, Dr. Christina Tophoven, Geschäftsführerin der Bundes- psychotherapeutenkammer und Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Bundestagsabgeordnete Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Seitens der Zahn- ärztinnen haben sich neben Klas noch Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista e. V., und PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, Prä- sidentin der Fachgesellschaft Gender Dentistry International e. V., dem Netzwerk angeschlossen. ” Bei Frauen wird oft nicht der Titel genannt – bei Männern passiert das selten. Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Gefolgt war der Einladung unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Ich arbeite gerne mit und unter Frauen – wie beispielsweise unter der Bundeskanzle- rin“, stellte Spahn klar. Um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, müssen dem Minister zufolge die Rahmenbedingungen verbessert werden. Konkret nannte er die familiengerechte Ausrichtung der Arbeits- zeiten und -orte – für alle Tätigkeiten im Gesundheitswesen. Daher habe er sich dafür eingesetzt, im Rahmen des Pflege- personalstärkungsgesetzes (PpSG) Modell- projekte jenseits von Kita-Öffnungszeiten zu entwickeln. Auch bei der „Konzertierten Aktion Pflege“ sei das Thema Schicht- und Arbeitsplanung prominent platziert. Er sei allerdings nicht der „allergrößte Fan einer konsequenten Quote“, sondern „ein Freund der freien Wahlen“. „Was ich mir gut vor- stellen kann, ist, dass wir in den Gremien, etwa des GKV-Spitzenverbandes, im Verwal- tungsrat, tatsächlich mit einer Frauenquote mal zeigen, dass man einen Unterschied machen kann.“ ” Ein Mann zu sein – das ist die günstigste Aufstiegsprognose in der Medizin. Coach und Buchautorin Dr. Ulrike Ley Die männliche Dominanz am Arbeitsplatz Dr. Ulrike Ley, Coach für Frauen in Führungs- positionen und Buchautorin, nannte in ihrem Impulsvortrag als größte Hürde für Frauen die „männliche Dominanz am Arbeitsplatz“. Gleichstellung bedeute nicht, dass auch Frauen „mal in Führungs- positionen ankommen“, sondern dass auch Netzwerk Spitzenfrauen Gesundheit „Wir fordern gleichberechtigte Teilhabe“ Führungspositionen in den Organisationen und Gremien des Gesundheitswesens sind überwiegend von Männern besetzt. Die Initiatorinnen des Netzwerks „Spitzenfrauen Gesundheit“ wollen nun per Gesetz innerhalb der nächsten fünf Jahre Parität herstellen. Ihre Resolution übergaben die Frauen der gesundheits- politischen Sprecherin der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag, bei der Auftaktveranstaltung des Netzwerks in Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann die Forderung nach Parität jetzt mit einem eigenen T-Shirt unterstützen. Foto: Lopata-axentis 86

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