Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 109, Nr. 6, 16.3.2019, (641) 100 v. Chr., den Korkhaus aus Kairo mitge- bracht hat. Eine genaue Altersbestimmung mit modernen Methoden ist nicht mehr möglich, da das Exponat zu häufig geröntgt wurde. Die erhaltenen Zähne am Mumien- kopf zeigen auch Spuren von Karies und las- sen darauf schließen, dass die Person einer höheren Gesellschaftsschicht angehört hat. In der Literatur über die Geschichte der Zahn- klinik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn liest man über Gustav Korkhaus folgende Passage: Ebenfalls zu sehen: Ein Römerschädel, den Prof. Ernst P. Sauerwein der Sammlung vermacht hat. Der aus Trier stammende Sauerwein wurde 1916 geboren und erhielt 1948 nach seiner Kriegsgefangenschaft die Promotion zum Dr. med. dent. und die Approbation als Zahnarzt. Seit 1965 hatte er mit anderen die Schriftleitung der Deutschen Zahnärztlichen Zeitschrift inne. 1967 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor und Direktor der Universitätszahnklinik in Bonn. Eine Sitzfläche ohne Samtpolster Aus dem Bestand von Sauerwein stammt auch ein Behandlungsstuhl von etwa 1900 – passend dazu werden eine zeittypische Lampe und eine Tretbohrmaschine gezeigt. Der Behandlungsstuhl ist untypisch für die Zeit, da die Sitzfläche aus reinem Holz be- steht und nicht wie üblich mit einem Samt- polster bezogen wurde. und die bedrohlich wirkenden Hai-Zahnreihen. Diesen Römerschädel aus Trier schenkte Prof. Ernst Sauerwein der Sammlung. Die Instrumentensammlung ” Erholung und Entspannung von der großen beruflichen Last findet Gustav Korkhaus im Kreise seiner Familie und auf der Jagd in Manscheid/Eifel. Daneben widmet er sich in der sparsam bemessenen Freiheit mit Vorliebe den Schöpfungen der bildenden und dar- stellenden Künste. Nach Rückkehr von seinen großen Auslandsreisen macht er sich stets zur Pflicht, [...] nicht nur über seine Reiseerlebnisse, sondern mit begeisternder Sachkenntnis über die großen Leistungen alter Kulturvölker, wie der Ägypter, Perser, Inder oder Azteken, aus eigener Sicht zu berichten. (aus: Kremer, H.: Geschichte der Klinik und Poliklinik für Mund-, Zahn- und Kieferkrank- heiten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität zu Bonn, Bonn, 1967, S. 178). Eine kleine Tafel erinnert zudem an die Großmutter von Sauerwein. Die 1859 im heutigen Rheinland-Pfalz geborene Maria Josephine Sauerwein besuchte 1894/95 das Lehrinstitut von P. Volland in Berlin, um sich in „Zahnheilkunde und Zahntechnik“ ausbilden zu lassen. Nach bestandener Aus- 91

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