Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 109, Nr. 8, 16.4.2019, (840) seiner vertikalen Position zu verändern, was dann zu Fehlpositionierungen führen kann. Man hat den Eindruck, dass dies nicht bei allen Geräten zuverlässig durch Schläfen- beziehungsweise Stirnstützen verhindert werden kann. Planmeca hat für sein Viso TM eine völlig neue Positionierungshilfe ent- wickelt, die auf den ersten Blick etwas irritiert. Der Patient wird anterior über eine Kinnauflage und von posterior über eine Hinterkopfstütze fixiert. Diese wird sehr ein- fach mit einer langen Stange eingestellt, die an einen Besenstiel erinnert. Nach eigener Erfahrung kann der Autor sagen, dass man damit als Patient sehr stabil positioniert wird und das Ganze sich überraschend angenehm anfühlt (Abbildung 2). Vorsicht bei den Angaben zur Patientendosis Bei den Umlaufzeiten der DVT-Geräte hat sich im Vergleich zur IDS 2017 nichts Wesentliches getan, die kürzesten Zeiten liegen weiter knapp unter fünf Sekunden. Low-Dose ist verbreitet das Zauberwort für Aufnahmen mit reduzierter Strahlung und Auflösung, wobei die Hersteller technisch unterschiedliche Wege beschreiten: Man findet teils erhebliche Absenkungen des Röhrenstroms oder aber softwaregestützte Verfahren, um aus weniger Bildern bei kurzen Strahlungszeiten trotzdem noch verwertbare Aufnahmen zu generieren. Teils kommen beide Prinzipien auch in Kom- bination zur Anwendung. Selbst wenn die meisten Hersteller Angaben zur effektiven Patientendosis für ihre Geräte machen, muss man sich bewusst machen, dass nicht alle Werte wirklich auf vergleichbaren Phantom- messungen beruhen – und deshalb mit Vor- sicht zu interpretieren sind. Im intraoralen Bereich sind die Tubusgeräte weitgehend unverändert, weiterhin ist Planmeca der einzige Hersteller, bei dem die Expositionsdaten des Strahlers an die Röntgensoftware übermittelt werden. Das kleinste und damit sehr handliche Gerät findet man bei orangedental (Abbildung 3). Es basiert auf einer als „Nanotube“ bezeich- neten sehr kleinen Röhre und hat als inte- ressantes Feature eine digitale Anzeige des eingestellten Winkels (zusätzlich zu den Expositionsdaten). Bei den Scannern für Speicherfolien zeigt sich, dass das Ei des Kolumbus immer noch nicht gefunden ist. Einzelne Hersteller haben ihre erst bei der letzten IDS vorgestellten Scanner revidiert, weil es technische Probleme gab. Es scheint also nicht so einfach zu sein, einen Scanner zu produzieren, der die Folien möglichst schonend ausliest, hygienisch unproblema- tisch ist, vom Handling her wenig Fehler- möglichkeiten bietet und am Ende noch gute Aufnahmen auf dem Monitor zur Ansicht bringt. „Das Ei des Kolumbus ist noch nicht gefunden“ Bei der Software ist die erfreuliche Tendenz zu immer mehr Ähnlichkeit der Programme festzustellen, insbesondere im 3-D-Segment. Einzelne Hersteller haben die entsprechende Software komplett neu gestaltet. Neben voll integrierten 3-D-Anwendungen gibt es weiterhin getrennte Software für die Bild- generierung und die 3-D-Darstellung. Auch wenn die „all-in-one-Lösung“ primär anwenderfreundlicher erscheint, hat sie doch eventuell den Nachteil, dass die Pro- gramme dadurch komplexer werden. Inte- ressant ist, dass bei Röntgensoftware auch die Option angeboten wird, die Geräte- voreinstellung sowohl am PC als auch am Röntgengerät selbst vorzunehmen. Bei Dentsply-Sirona setzt man auf diverse Zusatzprogramme, die von SICAT vertrieben werden. Ob sich eine Software zur Generie- rung von Bohrschablonen für Endokavitäten aufgrund von 3-D-Röntgendatensätzen wird durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Zumindest zeigen solche Entwicklungen, dass man sich bei der Industrie Gedanken macht, wo 3-D-Informationen den Zahnarzt unterstützen und vielleicht sicherere Behand- lungsergebnisse nach sich ziehen können. Einige Hersteller haben ihre Produktpalette um eine Cloud erweitert, über die der Aus- tausch von Bilddatensätzen mit Kollegen und Patienten erfolgen kann, eine durchaus interessante Option. Dr. Werner Betz Oberarzt und Leiter der Röntgenabteilung und Akutambulanz des Zentrums der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Goethe-Universität Frankfurt Theodor-Stern-Kai 7, Haus 29 60596 Frankfurt am Main w.betz@em.uni-frankfurt.de Abbildung 3: Kleiner handlicher Tubus-Strahler mit Neigungsanzeige Foto: Betz Porträt: L. Spillner LZKH 34 IDS-Nachlese

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