Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

zm 109, Nr. 8, 16.4.2019, (864) zent) Infektionen sind beschrieben [Nagler et al., 1997]. Die Läsionen sind bretthart, knotig und kaum schmerzhaft. Darüber hinaus kommt es zu lividen Indurationen, wobei häufig auch schmerzhafte Abszesse und chronische Entzündungen stattfinden. Die Aktinomykose ist im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich in der Regel mit einem Trauma oder einer Operation verbunden. Hierdurch wird eine Eintrittspforte für die Aktinomyzeten geschaffen [Osstmann und Smego, 2005]. Durch eine mangelhafte Blutversorgung kommt es zu einer Ver- minderung der Sauerstoffversorgung und die Aktinomyzeten können sich im Gewebe etablieren [Schaal, 2001]. In der Literatur werden – analog zum beschriebenen Fall – Zusammenhänge mit der Zahnentfernung beschrieben [Figueiredo et al., 2013; Mettler et al., 2009; Motamedi, 2008; Boon, 1987]. Aktinomyces-assoziierte Läsionen können aber auch mit radikulären Zysten, Osteomy- elitiden und gelegentlich mit Kalzifikationen assoziiert sein [Shibasaki et al., 2013]. In 50 Prozent der Fälle bilden sich – wie im vor- liegenden Fall – Drusen, die Konglomerate von Aktinomyces-Kolonien darstellen, die von einem Leukozytenwall umgeben sind [Schaal und Beaman, 1984]. Im beschriebenen Fall erbrachte erst die his- tologische Aufbereitung des im Sinne einer Exzisionsbiopsie entnommenen Präparats den Nachweis einer Aktinomyzeten-Infektion. Dies ist analog zur vorhandenen Literatur, wonach präoperative Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Feinnadelaspirationen und sogar Inzisionsbiopsien in der Regel Abbildung 1: Panoramaschichtaufnahme präoperativ Abbildung 2: Intraoperatives Bild nach Freilegung der abgekapselten Aktinomyces- Druse Abbildung 3: Aktinomyces-Druse nach Entfernung Abbildung 4: OP-Situs nach Entfernung der Aktinomyces-Druse Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie 2 CME-Punkte der BZÄK/ DGZMK. Aktinomyces-Druse CME AUF ZM - ONLINE Abbildung 5: Nahtverschluss 58 Zahnmedizin

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