Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

keine spezifischen Resultate liefern [Volante et al., 2005]. In der Regel impliziert eine Aktinomykose eine chirurgische Exzision kombiniert mit einer antibiotischen peri- operativen Abdeckung über eine längere Zeit. Hier sollte Amoxicillin in Kombination mit Clavulansäure oder bei Unverträg- lichkeit Clindamycin eingesetzt werden [Schwenzer, 1997]. Tetracycline und Metro- nidazole kommen als Alternative ebenfalls infrage [Kwon und Laskin, 2001]. Bleibt die Therapie der zervikofazialen Aktinomykose aus, entstehen häufig Fistelgänge, aus de- nen sich gelbliches Sekret entleert. Es kann zu einer Ausbreitung in die Tiefe kommen, darüber hinaus können Erreger in die Blut- bahn gelangen [Radu et al., 2018; Krüger, 1985]. Selbst ein Durchbruch der Schädel- basis oder eine Ausbreitung ins Mediasti- num mit letalen Ausgängen ist potenziell möglich [Radu et al., 2018; Kuijper et al., 1992]. Dr. Moritz Boeddinghaus Fachzahnarzt für Oral- chirurgie Kieferchirurgie Königsallee Dres. Bonsmann/Diener/ Becher & Kollegen moritzboeddinghaus@ gmail.com PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, M.A., FEBOMFS Leitender Oberarzt / Stellvertretender Klinik- direktor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Peer.kaemmererunimedizin-mainz.de \ Bei persistierenden Schwellungen nach Zahnentfernungen oder sonstigen chirurgischen Eingriffen, sollte der Patient zur weiterführenden Diagnostik an eine Fachklinik überwiesen werden. \ Bei unklaren Veränderungen und Raum- forderungen kann eine Probeexzision mit pathohistologischer Untersuchung zielführend sein. \ Die Therapie der Aktinomykose im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich er- folgt in der Regel durch chirurgische Exzision und Langzeit-Antibiose. Fazit für die Praxis Foto: privat Foto: privat Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. 59

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