Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08
zm 109, Nr. 8, 16.4.2019, (882) Zum zweiten Mal veröffentlicht die Bundes- zahnärztekammer Ergebnisse aus zahlreichen Qualitätsinitiativen in der zahnärztlichen Versorgung. Bundes- und landesweit be- stehen zahlreiche Qualitätsinitiativen der Zahnärzteschaft. Das belegt der Report mit Daten und Fakten. Die Kernaussagen: ! Die Präventionserfolge sind Erfolge des gesamten zahnärztlichen Teams. ! Mit den zur Verfügung stehenden Arbeits- modellen lässt sich eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Zahnmedizi- nischen Fachangestellten (ZFA) erreichen. ! Die von den Kammern angebotenen (Aufstiegs-)Fortbildungen sichern die Prä- ventionserfolge und bieten für die ZFA gute berufliche Perspektiven und Karriere- chancen. ! Die duale Ausbildung zur ZFA bietet auch Menschen mit Migrationshintergrund große Chancen der gesellschaftlichen Teil- habe. Wirtschaftliches Potenzial Wie der Report herausstellt, geht von der zahnärztlichen Versorgung ein gewichtiges wirtschaftliches Potenzial aus (BZÄK-Jahr- buch 2016/17): ! Rund 377.000 Personen sind in den medizinischen und nicht-medizinischen Bereichen der Zahnarztpraxen beschäf- tigt. ! 51.000 Zahnärzte sind in eigener Praxis niedergelassen. Insgesamt sind 71.425 Zahnärzte hier beruflich tätig. ! Derzeit praktizieren 19.800 Zahnärz- tinnen – und ihre Zahl nimmt ständig zu. ! Der zahnärztliche Sektor ist ein Job- motor: 4,5 Arbeitsplätze stellt im Schnitt jeder praktizierende Zahnarzt bereit. Professionalität im Team Weitere Zahlen präsentiert der Report zur Aus- und Fortbildung des Praxisteams: ! 211.000 ZFA sind in der Zahnmedizin tätig, darunter 31.000 Auszubildende. ! 99 Prozent aller ZFA-Auszubildenden sind weiblich, davon ist jede Fünfte eine Auszubildende mit ausländischem Pass. ! Um plus 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahm zum 30. September 2016 bundesweit die Zahl der neu abgeschlosse- nen Ausbildungsverträge zur ZFA (12.993) zu. In den alten Bundesländern entschieden sich 3,83 Prozent mehr Azubis für diesen Beruf, in den neuen 6,68 Prozent. ! 42 Prozent aller Zahnarztpraxen (17.950) bilden aus. ! Über 20.000 fortgebildete Prophylaxe- fachkräfte vermitteln in Zahnarztpraxen Grundlagen in Gesundheitserziehung, -vor- sorge, -aufklärung sowie Motivation der Patienten und sie übernehmen präventive Maßnahmen. ! 24.000 ZFA verfügen über eine abge- schlossene Aufstiegsfortbildung. Der Qualitätsreport stellt die Professionalität im Team heraus. Er verweist darauf, dass die ZFA ein krisensicheres Ausbildungsmodell ist. Eine Ausbildung ist ortsnah möglich und bietet hervorragende Qualifizierungsmög- lichkeiten, an deren Ende sogar die Hoch- schulzugangsberechtigung und später ein akademischer Abschluss stehen können. Auch junge Menschen mit einem niedrige- ren Schulabschluss können einen Zugang zu einer Ausbildung in einem verantwortungs- vollen Arbeitsbereich erlangen, was somit eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Das gilt auch für Azubis mit Migrations- hintergrund. Als positiv stellt der Report heraus, dass beim zahnärztlichen Praxispersonal die Möglichkeiten zur Gestaltung der beruf- lichen Zukunft flexibel und individuell ge- nutzt werden können, was besonders fami- liäre Aspekte begünstigt. Mutterschaft und Kindererziehungszeiten sowie eine stufen- weise Rückkehr zum Arbeitsplatz sind hier gut realisierbar. Auch weist der Report auf die von den Zahn- ärztekammern angebotenen Aufstiegsfort- bildungen für zahnärztliches Fachpersonal hin: ZFA, die sich weiterentwickeln wollen, stehen die Optionen ZMP, ZMF und ZMV sowie DH zur Verfügung. Im Zeitverlauf hat sich die Anzahl der Fortbildungsteilnehmer kontinuierlich gesteigert. Die Zukunftsaus- sichten der Fachkräfte sind gut. In 2016 wurden 810 erfolgreiche Prüfungen zur ZMP, 544 zur ZMV, 197 zur ZMF und 75 zur DH vor den Kammern abgelegt. Bei den rund 850 in Deutschland tätigen DH handelt es sich zum größten Teil um ZFA, die ein von den (Landes-)Zahnärztekammern angebotenes modulares Aufstiegsfortbildungs- programm erfolgreich absolviert haben. Die erworbene Qualifizierung wird in allen Bun- desländern anerkannt. Qualitätsreport der Bundeszahnärztekammer Zahnärztliche Qualität kann sich sehen lassen So lautet die Quintessenz des zweiten Qualitätsreports, den die Bundeszahn- ärztekammer (BZÄK) jetzt veröffentlicht hat. Präsentiert wird ein Überblick über die zahlreichen Qualitätsinitiativen der Zahnärzteschaft in zwei Schwer- punktbereichen: Professionalität im Praxisteam und Prävention. Adressaten des Reports sind Politik, Ministerien, Fachöffentlichkeit, Standespolitik und Verbände. An sie wird der Report jetzt auf breiter Basis verschickt. Cover: BZÄK 76 Politik
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