Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09

zm 109, Nr. 9, 1.5.2019, (14) „70 Jahre BFB. So jung wie das Grundgesetz“ – unter diesem selbst- bewussten Motto stand am 10. April in der European School of Management and Technology in Berlin der Festakt. Am 26. März 1949 hatten vier Landesverbände den Zentralverband der freien Berufe gegründet, berichtete Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer in seiner Eröffnungsrede. Im Sommer 1949 folgten Gespräche eben dieses Zentralverbands mit den inzwischen neu gegründeten Spit- zenorganisationen der Freien Berufe. Offizielles Gründungsdatum des BFB war schließlich der 24. September 1949. 70 Jahre später kamen mehr als 200 nationale und internationale Gäste in Berlin zusammen, um den 70. Geburtstag zu feiern. „So jung wie das Grundgesetz“ Inhaltlicher Fokus: die Digitalisierung, die auch die Freien Berufe vor neue Herausforderungen stellt. Ewer: „Dabei kommt den Berufs- angehörigen eine besondere Verantwortung für die Bürger zu, die deren Patienten, Mandanten, Klienten und Kunden sind. Denn der Blick ins Internet kann nicht die Ausbildung, Erfahrung und Kompetenz der Freiberufler ersetzen.“ Ewer erinnerte daran, dass das Wort „digital“ fast 300-mal im schwarz-roten Koalitionsvertrag auftaucht, das Gemeinwohl dagegen nur viermal – „nie aber mit- einander verkoppelt“. Daher sei es höchste Zeit, die digitalpolitische Debatte zu weiten und die Digitalisierung auch in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Das Internet sollte das Netz der Gesellschaft sein, ihr nützen, und nicht die Gesellschaft im Netz des Internets gefangen sein. Dass die Digitalisierung gemeinwohlorientiert ausgerichtet werden müsse, damit alle Bürger an ihr teilhaben können, betonte auch Festredner Prof. Dr. Stephan Harbarth, LL.M., Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts und Vorsitzender des Ersten Senats: 70 Jahre Bundesverband der Freien Berufe „Wir Freiberufler sind weit mehr als ‚null und eins‘!“ Digitalisierung? „Wir Freiberufler sind weit mehr als ‚null und eins‘. Bei uns gerinnt nackte Information zu belastbarem Wis- sen“, sagte Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer auf dem Festakt zum 70. Geburtstag des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) im April in Berlin. Laut einer Umfrage sehen das auch viele Mitglieder so, für 40 Prozent wird aber durch die Digitali- sierung die Vertraulichkeit – als ein Kern der Freiberuflichkeit – beeinträchtigt. BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer bei seiner Rede am 10. April in der European School of Management and Technology in Berlin Alle Fotos: BfB/Henning Schacht Festredner Prof. Dr. Stephan Harbarth, LL.M. Auf der Mitgliederversammlung vom 11. April wurden Dr. Eßer (KZBV- Vorsitzender) und Prof. Benz (BZÄK-Vizepräsident) in entscheidende Positionen des BFB gewählt. 14 Politik

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