Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09
zm 109, Nr. 9, 1.5.2019, (76) embryonales Antigen (CEA). Darüber hinaus finden sich in den Tumorzellen wenige Mitosen [Futran et al., 1992]. Der tiefere Tumoranteil zeichnet sich durch eine syringoide Lagerung der Epithelverbände mit hyalinem Bindegewebe, langstreckigen, röhrenförmigen Tumorausläufern und für das MAK charakteristischem, infiltrativem und perineuralem Tumorwachstum aus [Hamsch and Hartschuh, 2010]. Die Schnellschnitt-kontrollierte In-sano- Resektion mit Sicherheitsabstand aufgrund möglicher langstreckiger Tumorausläufer ist die Therapie der Wahl. Meist ist der Tumor feingeweblich drei- bis viermal größer als klinisch angenommen. Erfreulicherweise kommt es äußerst selten zu einer Metasta- sierung [Futran et al., 1992; Hamsch and Hartschuh, 2010], die auch in unserem Fall nicht nachgewiesen werden konnte. Die anschließende Rekonstruktion lässt sich bei kleineren Wunddefekten mit einer loka- len Lappenplastik oder (wie bei uns) im Fall größerer Wunddefekte mit einem mikro- vaskulär-reanastomosierten, freien Haut- transplantat decken. Das langsame Wachs- tum macht MAK weitgehend strahlen- und chemotherapieresistent [Rustemeyer et al., 2013]. Fazit Das MAK, dessen Ursprung in einem Haar- follikel oder in einer ekkrinen Schweißdrüse liegt, tritt geschlechtsunabhängig mit einer Häufigkeit von 0,005 Prozent aller malignen epithelialen Neoplasien vorwiegend zwischen der vierten und der siebten Lebensdekade auf. Es befällt bevorzugt das Gesicht, hier zumeist die Ober- und die Unterlippe sowie die Nasolabialfalten. Klinisch erscheinen MAK als glatte, langsam wachsende, feste, zu- meist asymptomatische, hautfarbene, selten ulzerierende, knotige Raumforderungen. Seine klinisch unauffälligen Eigenschaften und das histologisch benigne anmutende Bild führen häufig zu Fehldiagnosen. Die Therapie der Wahl ist die Schnellschnitt- kontrollierte In-sano-Resektion mit Sicher- heitsabstand. MAK besitzen eine hohe Rezidivneigung von 40 Prozent bei geringer Metastasierungsneigung und weitgehender Strahlen- und Chemotherapieresistenz. Dr. med. Felix Paulßen von Beck Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische und ästhetische Operationen Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Kurfürstenstr. 69 47829 Krefeld Felix.Paulssen@malteser.org Dr. med. Petra Jasker Privatpraxis Dr. Hilton & Partner Institut für Pathologie und Dermatohistologie Grünstr. 5 40212 Düsseldorf jasker@dr-hilton.de PD Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Mücke Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische und ästhetische Operationen Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Kurfürstenstr. 69 47829 Krefeld Thomas.muecke@malteser.org Abbildung 3: Der Befund (rot umkreist) im CT mit Kontrastmittel Foto: Felix Paulßen von Beck Abbildung 2: Histologisch zeigt sich die typische zonale Gliederung von Epithelverbänden mit zentralen Hornzysten (gelbe Pfeile) ohne Verbindung zur Epidermis in den oberen Abschnitten (a und b) und mit syringoider Lagerung von Epithelverbänden mit hyalinem Bindegewebe (schwarze Pfeile) in den tieferen Abschnitten (c und d). Foto: Petra Jasker Alle Porträts: privat 76 Zahnmedizin
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