Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09
zm 109, Nr. 9, 1.5.2019, (94) empfohlen. Ansprechende und farbintensive, den Inhalt passend wiedergebende Illustra- tionen unterstützen das Verständnis der Ge- schichte maßgeblich. Der Betrachter wird durch die Abbildungen ins Geschehen hinein- genommen; er kann die Gefühle und Hand- lungen der Personen gut nachempfinden. Die Hauptperson ist realistisch dargestellt und befindet sich in einer für sie problematischen Situation, mit der sich betroffene Leser bes- tens identifizieren können. Die Lösung des Problems unterscheidet sich von üblichen Kinderlektüren zu diesen Themenkreis und stellt eine plausible Lösungsmöglichkeit dar, wodurch ein neues empfehlenswertes Vor- leseangebot zur Verfügung steht. \ Katja Reider/Franziska Harvey: Paula braucht keinen Schnuller mehr. Loewe Verlag, 2018. 6,95 Euro, ISBN: 978–3–7855–8560–3 Inhalt: Beim Spielen mit Mama und Papa, wenn sie Trost braucht oder wenn sie schlafen geht, braucht Paula unbedingt ihren Schnuller. Weil Leo sie deshalb „Schnuller-Baby“ genannt hat, freut sich Paula zunächst überhaupt nicht auf seinen Besuch. Doch es wird auch ohne Schnuller ein toller Nachmittag, und mit dieser Erfah- rung kann Paula immer öfter ohne Schnuller auskommen. Mama und Papa freuen sich darüber, loben sie sehr und beschenken sie mit einer Überraschung, als Paula bereit ist, sich endgültig von ihrem Schnuller zu trennen. Kommentar: Ein Bilderbuch mit stabilen Pappseiten für Kinder ab 24 Monaten. Die farbigen Illustrationen sind – passend für die Zielgruppe – nicht überfrachtet, alle Personen wirken sympathisch gezeichnet und befinden sich in einem harmonischen und freundlichen Lebensumfeld. Auch der Inhalt der Lektüre zeigt eine harmonische Familienwelt mit zugewandten, verständnis- vollen Eltern, die ihr Kind sehr liebevoll und behutsam bei der schrittweisen Schnuller- entwöhnung unterstützen. Eltern, die in gleicher Weise ihre Kinder begleiten wollen, finden in der Geschichte Vorbilder, mit denen sie und ihr Nachwuchs sich bestens identifizieren können. \ Maria Wissmann, Liane Hedlund: Die kleine Schnullerfee. Coppenrath Verlag, 2017. 9,99 Euro, ISBN: 978–3–649–62492–9 Inhalt : Emil bekommt beim Einschlafen Besuch von der Schnullerfee, die seinen Schnuller mitnehmen möchte. Sie über- zeugt ihn, dass er den Schnuller gar nicht mehr braucht, denn weder beim Ärgern und Traurigsein noch beim Spielen denkt Emil ans Schnullern. Emil will wissen, was mit den alten, eingesammelten Schnullern geschieht und erfährt, dass daraus in der Schnullerwerkstatt neue, schöne Schnuller für Babys entstehen. Als Emil am nächsten Morgen erwacht, ist sein Schnuller fort, aber er findet ein wunderschönes Fensterbild und einen Dankesbrief von der Schnullerfee. Kommentar: Pappbilderbuch aus der Serie „Meine erste Bilderbuch-Geschichte“ für Kinder ab drei Jahren. Farbenfrohe Illustra- tionen begleiten den für diese Altersgruppe nicht zu ausführlichen Text unterhaltsam. So lässt sich die Geschichte auch ohne Vor- leser leicht erschließen. Obwohl die kind- liche Fantasie angesprochen wird, gleitet die Handlung nicht ins Unrealistische ab, sondern bietet einen gelungenen Lösungs- ansatz zur emotionalen Ablösung eines dreijährigen Kindes von seinem Einschlaf- schnullerritual. \ K. Senner/R. Schwarz: Ich brauche keinen Schnuller mehr! Ravensburger Buchverlag, 2017. 7,99 Euro, ISBN: 978–3–473–31729–5 Inhalt: Sieben Kleinkinder entscheiden sich auf unterschiedliche Weise, ihren Schnuller abzugeben: So überlässt Paul seinen Schnuller dem Kuscheltier, Kim erkennt, dass Papa sie ohne Schnuller besser ver- steht, Nele hängt ihren Schnuller in den Schnullerbaum, Finn fühlt sich schnullerlos endlich groß, Lea merkt, dass Oma viel bes- ser trösten kann als der Schnuller, Jakob schickt seinen mit dem Luftballon ins Schnullerland und Annet schenkt ihren der Schnullerfee. Kommentar: Ein ansprechendes Bilderbuch mit gereimten Kurztexten zum Vorlesen und Betrachten für Kinder ab zwei Jahren aus der Ravensburger mini-steps-Reihe. Das Verhalten der Vorbildfiguren ist realitätsnah und nachvollziehbar und bietet gute Iden- tifikationsmöglichkeiten. Die Illustrationen sind farbenfroh, großformatig, nicht über- laden und unterhaltsam. Den Artikel über die Kinderbücher, die NICHT in die Praxis gehören, finden Sie in der zm 8/2019, S. 84–88. 94 Praxis
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