Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 109, Nr. 10, 16.5.2019, (1074) Fallbericht MKG-Chirurgie – Warum eigentlich Multiband vor der OP? ! Zum Beitrag „MKG-Chirurgie: Ausgedehnte Keratozysten in der UK-Front eines zwölfjährigen Jungen“, zm 8/2019, S. 90–93. Sehr geehrte Redaktion, mit Aufmerksamkeit habe ich die- sen Artikel gelesen. Die Auf- hellungen im Bereich 33 und 43 sind ja schon enorm groß und ergaben nach der OP einen großen Defekt, der post operationem mit autologem Knochen aufgefüllt wurde. Wie gut, dass das so früh erkannt wurde. Meine Frage ist, warum vor der OP schon im UK Multi- band eingesetzt worden ist. Galt das zur Stabilisierung der UK-Front und der 4er ? Hätte man auch ohne MB operieren können? Die ganze Behand- lung zieht sich ja dadurch, dass die UK-5er noch nicht durch- gebrochen sind, enorm in die Länge. Gegebenenfalls hätte man ja auch zur Stabilität eine Schiene einsetzen können. Die Mundhygiene wäre sicher ein- facher dadurch. Dr. Susann Rohwedder, Lübeck Antwort Autor: Sehr geehrte Kollegin Dr. Rohwedder, vielen Dank für Ihr Interesse und die Nachfrage zu unserem Fallbericht. Tatsächlich ist es so, dass der junge Patient uns bereits mit Multiband- Apparatur seitens unserer hauseigenen Kieferorthopädie zugewiesen wurde. Die KFO- Behandlung mit MB wurde zuvor durch einen auswärtigen Kollegen begonnen, die aus- gedehnten Transluzenzen im OPG wurden dort als Zufalls- befund im Zuge einer Routine- untersuchung auffällig. Wir stimmen Ihnen absolut zu, dass (sofern sich keine Apparatur in situ befunden hätte) eine Schienung mittels Retainer, TTS o. Ä. das Mittel der Wahl zur Stabilisierung der gering- gradig gelockerten Zähne ge- wesen wäre. Die OP hätte prin- zipiell auch ohne MB erfolgen können. Mit freundlichen kollegialen Grüßen aus Bonn, Valentin Wiedemeyer Dr. Dr. Valentin Wiedemeyer Assistenzarzt Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Universitätsklinikum Bonn Sigmund-Freud Str. 25 53105 Bonn TI – Keine Chance, wenn wir nicht mitmachen ! Zum Leserbrief „TI-Anbindung – Ich nehme lieber die Strafe in Kauf als ...“, zm 7/2019, S. 11. Sehr geehrter Kollege Rubehn, Sie haben den Leserbrief ge- schrieben, den ich schon lange schreiben wollte. Wie blöd sind wir Zahnärzte eigentlich, wenn wir zulassen, dass ein fremd- kontrolliertes Einfallstor in unserer Praxis-EDV installiert wird? Was wollen „die“ denn machen, wenn wir alle es einfach nicht tun? Aber wegen ein paar Zuschuss-Euro werden in schöner deutscher „Vorauseilendem-Gehorsam-Mentalität“ alle Bedenken beiseite gewischt. Unsere sogenannte Standesvertretung in Form der KZVen ist leider auch nur noch der von uns selbst bezahlte (über 11 Millionen Euro pro Jahr allein für die Saläre der KZV-Vorstände gemäß zm vom 1.3.2019) Büttel des Gesetzgebers und der Krankenkassen, der willfährig die Sanktionen androht und wahr- scheinlich auch umsetzt. Ich kann mich nicht erinnern, viel von den KZVen gegen die TI gehört zu haben. Wie wäre es denn, wenn die Herren und Damen Vorstände mal „Eier in der Hose“ hätten und Herrn Spahn mitteilen würden, dass die KZVen aus den von Herrn Dr. Rubehn genannten Gründen sich nicht in der Lage sehen, die TI und die Sanktionen durchzusetzen? Oder ist der „Nebenjob“ wichtiger? Prof. Dr. Lothar Pröbster, Wiesbaden Warum schreibe ich diesen Leserbrief? Um anderen zu helfen und meine Erfahrung aus 26 Jahren Praxisnetzwerk zu bestätigen: Wenn man sich selbst hilft, dann läuft‘s wieder! Man könnte es auch noch anders formulieren. Fakt ist, dass einige Praxen zwei- bis dreimal am Tag die Hotline unseres PVS-Herstellers anrufen, fast jeden Tag! Das stimmt mich sehr traurig, da ich das nach vier Monaten nachempfinden kann. Dr. G. Mellinger, Baddeckenstedt 12 Leserforum

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