Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 109, Nr. 11, 1.6.2019, (1209) Eßer dankte außerdem der Regierung, dem Bundesgesundheitsministerium und den Abgeordneten des Bundestags (im Bild unter anderem v.l.n.r.: Dietrich Monstadt (MdB, CDU), Karin Maag (Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Tino Sorge (MdB, CDU), „für viele gute Nachrichten und positive Signale, die mit dem TSVG einhergehen“. Der immer konstruktive und zielgerichtete Dialog habe sich im Hinblick auf eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine wohnortnahe und qualitätsgesicherte Versorgung gelohnt. Aus dem Bundesministerium für Gesundheit kam Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart (CDU). Er dankte der Zahnärzteschaft für ihre konstruktive Arbeit und ihr positives Engagement in der politischen Debatte. Mit Blick auf das TSVG bezeichnet er die Abschaffung der Punktwertdegression als einen wichtigen Schritt und ein wichtiges Signal an die Zahnärzteschaft. Besonders gerungen habe man um die Regelungen zu den Investoren-MVZ. Die Digitalisierung im Ge- sundheitswesen sei alles andere als ein Selbstzweck, vielmehr solle sie die medizinische Versorgung voran- bringen. Sie biete größte Chancen – wenn sie denn Nutzen stiftet. Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vize- präsident der BZÄK, benannte in seiner Rede fünf wesentliche Punkte: 1: die Gebührenordnung für Zahnärzte: „Seit genau 30 Jahren und 4 Monaten, als der Punktwert 1988 auf 11 Deutsche Pfennige festgesetzt wurde, hat er sich nicht verändert. Lediglich nach Einfüh- rung des Euro wurde er auf die x-te Nachkommastelle genau auf 5,62421 Cent umgerechnet. Angepasst wurde allerdings nichts, trotz steigender Dienst- leistungspreise und stetiger Inflation.“ Außerdem – so Punkt 2 – liege die drin- gend notwendige Novellierung der zahnärztlichen Approbationsordnung seit „ewigen Zeiten im Bundesrat auf Eis“. Oesterreich: „Ich kann nur an die Politik in den Ländern appellieren: Wenn sie eine moderne, zukunftsgerichtete, patientenorientierte Zahnmedizin wünschen, verabschieden Sie endlich die neue ZApprO!“ Als dritten Punkt forderte er einen Abbau der Bürokratie: rein rechnerisch sei in einer Zahnarztpraxis eine Vollzeit- kraft 100 Tage pro Jahr nur mit Doku- mentations- und Informationspflichten beschäftigt. Der vierte Punkt war ein Appell an alle versammelten Gäste: „Gehen Sie am 26. Mai zur Europawahl. Denn die Deregulierungsbestrebungen der bisherigen EU-Kommission betreffen auch unser Berufsrecht.“ Zuletzt wandte sich Oesterreich direkt an Staatssekretär Gebhart: „Bei der anstehenden Reform der Pflegeberufe muss zwingend auch das Thema Mundhygiene in der Ausbildung vor- kommen. Wir bitten Sie außerdem, sich den Forderungen der BZÄK nach einer Sonderabgabe auf stark gezuckerte Softdrinks, einer deutlichen Reduktion des Zuckeranteils in Nahrungsmitteln für Kinder sowie Werbebeschränkungen in diesem Bereich anzuschließen. Wir brauchen endlich wirksame Regeln, um Fehlernährung und Übergewicht entgegenzuwirken.“ Wissenschaftstalk am Sockel des Berliner Bären (v.l.n.r.): Dr. Wolfgang Eßer, PD Dr. Falk Schwendicke, Oberarzt Charité – Universitätsmedi- zin Berlin, Prof. Dr. Christof Dörfer, Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie am Kieler Universitätsklinikum, Prof. Dr. Rainer A. Jordan (M.Sc.), Wissenschaftlicher Direktor des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) in Köln Tagsüber wird im unter Denkmalschutz stehenden Bärensaal gearbeitet. Er ist der Dienstsitz der Senatsverwaltung für Sport und Inneres. Veranstaltungen finden daher stets in den Abendstunden und am Wochenende statt. 19

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