Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 109, Nr. 11, 1.6.2019, (122 5) bezeichnet, die 1942 von Lichtenstein und Jaffé erstmals beschrieben wurde und zu einer ungeordneten Proliferation von Osteo- blasten führt, die im weiteren Verlauf keine komplex strukturierten Lamellenknochen bilden können [Freyschmidt et al., 2013; Lichtenstein, 1942; Yang et al., 2017]. Eine familiäre Häufung tritt aufgrund der post- zygotischen Mutation nicht auf [Barnes et al., 2005]. Meist ist nur ein Knochen betei- ligt (monostotisch), wobei der Oberkiefer etwas häufiger betroffen ist als der Unter- kiefer [Burke et al., 2017]. Nach Ende der Pubertät kommt es meist zu einem Wachs- tumsstillstand. Die polyostotische Form ist insgesamt seltener und kann in drei Prozent der Fälle mit einem McCune-Albright-Syn- drom kombiniert sein, bei dem es zu einer Pubertas praecox, Café-au-lait-Flecken und Endokrinopathien kommt. Anamnestisch wird eine zunehmende, schmerzlose Schwellung im Gesicht von häufig jungen Patienten beschrieben. Bei Befall der Orbita können durch Verlagerung des Bulbus Sehstörungen auftreten. In der Bildgebung fällt ein aufgetriebener, im CT milchglasartiger, partiell mit lytischen Läsionen versehener Knochen auf, der eher unscharf in den nicht betroffenen Knochen übergeht. In sehr seltenen Fällen kann eine maligne Entartung vorkommen, sodass eine langfristige Nachkontrolle empfohlen wird [Yabut et al., 1988]. Differenzialdiagnostisch können bei unreifen fibrösen Dysplasien Ameloblastome, Riesenzellgranulome oder Zysten in Betracht kommen. Nach Minera- lisierung der fibrösen Matrix ist als Differen- zialdiagnose das ossifizierende Fibrom zu nennen [Neville et al., 2009]. Bis zum Abschluss der Pubertät sollte die Therapie primär observierend sein. Bei zu- nehmender Asymmetrie oder Funktions- einschränkung kann eine modellierende Osteotomie durchgeführt werden. Selten kommt es durch die Operation zu einem Rezidiv mit verstärkter Wachstumstendenz. Im Fall ausgedehnter Befunde kann die Computer-assistierte Chirurgie (Computer- assisted surgery, CAS) auf Basis einer präzi- sen präoperativen 3-D-Planung helfen, die modellierende Osteotomie vorhersagbar durchzuführen. Als virtuelle Planungshilfe bei einseitigen Befunden ist das etablierte Ver- fahren die Spiegelung, bei der die gesunde Seite auf die betroffene Seite gespiegelt werden kann [Bittermann et al., 2014; Schmelzeisen et al., 2004]. Bei bilateralen Befunden muss ein komplexeres Verfahren Abbildung 4: Intraoperativer OP- Situs: Darstellung des Foramen mentale nach Angliederung der Resektionsschablonen #infotagedental www.infotage-dental.de Hannover · 25.-26. Okt. 2019 Messe Hannover · Halle 2 Frankfurt/M. · 8.-9. Nov. 2019 Messe Frankfurt · Halle 5.0/5.1 München · 18.-19. Okt. 2019 Messe München · Halle B6

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