Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11
zm 109, Nr. 11, 1.6.2019, (1249) kommt es häufig zu Rezidiven innerhalb der ersten drei bis fünf Jahre nach dem Eingriff [Hancock et al., 1992; Zheng et al., 2005; Kotsis et al., 2019]. Eine weitere Therapie- option stellt die Sklerosierung des Tumors, insbesondere bei superfiziellen, leicht zu- gänglichen Läsionen dar. Vorteilhaft hierbei ist die fehlende Narbenbildung unter der Therapie. Superfizielle, mikrozystische Be- funde können auch mittels CO 2 -Laser lokal- ablativ behandelt werden [Zheng et al., 2005]. Aufgrund der anderweitig nicht beherrsch- baren Rezidivsituation erfolgte im vorlie- genden Fall die chirurgische Exzision des Befunds. Zur Reduktion der Blutungsgefahr wurde eine Kombinationstherapie aus prä- operativer Sklerosierung und anschließen- der chirurgischer Sanierung des Befunds ge- wählt. Insbesondere aufgrund des infiltrativ- verdrängenden Wachstums mit dem Risiko der Schädigung relevanter Nachbarstruk- turen und eines funktionellen ebenso wie ästhetischen Defizits im Gesichtsbereich stellt die adäquate Diagnostik und Therapie des Lymphangioms eine ärztliche Kern- kompentenz dar. Zahnärztlich relevant sind im Besonderen die adäquate Einschätzung des Blutungsrisikos unter enoral operativen Eingriffen wie auch die Abgrenzung gegen- über benignen und malignen Neoplasien im Kopf-Hals-Bereich. Richard W. Frick Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg- Universität Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, MA, FEBOMFS Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg- Universität Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz peer.kaemmerer@unimedizin-mainz.de Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie 2 CME-Punkte der BZÄK/ DGZMK. Rezidivierendes Lymphangiom CME AUF ZM - ONLINE \ Typischerweise treten Lymphangiome bereits kongenital auf. \ Bei nicht vollständig exzidiertem Be- fund besteht eine hohe Rezidivgefahr. \ Eine Ausdehnung des Lymphangioms nach enoral kann zu starken Blutungen bei Zahnextraktionen führen. \ Bei Verdacht auf ein Lymphangiom ist eine präoperative umfassende Diagnostik essenziell. Fazit für die Praxis Abbildung 8: Histologisches Präparat mit dargestellten Blutgefäßen (H&E-Färbung, 10-fache Vergrößerung) Foto: Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Mainz Alle Porträts: privat Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.
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