Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11
tium kategorisiert. Die prädisponierenden Faktoren (lokale Risikofaktoren), die zu einer erhöhten Plaqueansammlung führen, wur- den definiert als: - Plaque-Retentionsfaktoren (zum Beispiel Überhänge auf Restaurationen oder subgingivale Kronenränder), - Mundtrockenheit. Modifizierende Faktoren (systemische Risiko- faktoren), die die immunentzündliche Reak- tion gegenüber Plaque verändern, wurden ebenfalls definiert: - Rauchen; - Hyperglykämie (bei Patienten mit Diabetes); - geringe antioxidative Mikronährstoffauf- nahme (zum Beispiel Vitamin C); - Medikamente, insbesondere immunmo- dulierende Medikamente; - Erhöhter Spiegel an Sexualsteroiden; - Hämatologische Erkrankungen (zum Beispiel Neutropenie). ” Beim Parodontitis-Patienten wird der Begriff „gingivale Entzündung“ und nicht der Begriff „Gingivitis“ verwendet. Gingivitis, durch den dentalen Plaque- Biofilm induziert, wird in drei Kategorien eingeteilt: - assoziiert mit dentalem Biofilm allein; - vermittelt durch systemische oder lokale Risikofaktoren; - medikamentös-beeinflusste gingivale Vergrößerung. Nicht-Biofilm-induzierte gingivale Zustände und Läsionen wurden in acht Gruppen ein- geteilt, die sie von nicht-Plaque-induzierten parodontalen Erkrankungen unterscheiden: a. Genetische/Entwicklungsstörungen; b. Spezifische Infektionen; c. Entzündliche und immunologische Erkrankungen; d. Reaktive Prozesse; e. Neoplasien; f. Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen; g. Traumatische Läsionen; h. Gingivale Pigmentierung. ” Es besteht die Notwendigkeit, eine ISO-standardisierte Parodontal- sonde mit konstanter Sondierungskraft zu entwickeln. Bedarf für eine Standard- sonde Die Arbeitsgruppe 1 erkannte auch an, dass es notwendig ist, eine Parodontalsonde mit konstanter Kraft nach ISO-Norm zu ent- wickeln, da die Sondierungstiefen mit dem Sondierungsdruck variieren: ohne eine solche Sonde sind Falldefinitionen, die auf Sondie- rungsdifferenzen von nur 1 mm basieren, nicht sinnvoll. Autor: Iain Chapple Herausgegeben von der European Federation of Periodontology (EFP) Avenida Doctor Arce, 14. Office 38 28002 Madrid, Spain Quelle: EFP Abbildung 5: Medikamentös-beeinflusste gingivale Vergrößerung Quelle: EFP Foto: privat zm 109, Nr. 11, 1.6.2019, (1270) 80 Zahnmedizin
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