Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12
zm 109, Nr. 12, 16.6.2019, (1356) Die Aufforderung zum „Blick in die Zu- kunft“ nehme ich sehr gern an. Wie immer werde ich meine Antwort im Hinblick auf meine Zahnärzte formulieren. Herleiten möchte ich sie aus der Historie. Im 20sten Jahrhundert gab es in mehreren westlichen Ländern geburtenstarke Jahr- gänge, die sogenannten Babyboomer. Da- runter die geburtenstärksten Jahrgänge waren in den USA wie auch in Deutschland die Generation, die in den Jahren von 1955 bis 1965 das Licht der Welt erblickte, in Deutschland waren es grob die Jahre 1957 bis 1967. In dieser Zeit lag die Geburten- ziffer (Anzahl der Kinder einer Frau im Laufe ihres Lebens) bei circa 2,4 Kindern (Europa: 2,5). Danach sackt – wie der Grafik zu ent- nehmen ist – die Neugebo- renenrate bis zum Jahr 1975 auf fast die Hälfte herab und bleibt ab hier auf einem schwachen Niveau (Geburtenziffer: circa 1,4) konstant. Das Rückgrat unserer Volkswirtschaft basiert somit in den vergangenen drei Jahrzehnten wesentlich auf den Jahrgängen von 1955 bis 1965. Nun gehen volkswirtschaftliche Kalkulationen grundsätzlich davon aus, dass bis zu einem Alter von 65 Jahren gearbeitet wird. Ich mutmaße jedoch, dass die be- sagten Jahrgänge – die sich übrigens sehr verdient gemacht haben um unseren Wohlstand – nicht bereit sein werden, bis zu einem Alter von 65 Jahren am Arbeits- markt aktiv zu bleiben, und es in Regel auch nicht mehr müssen. Denn: „Das Haus ist abbezahlt, die Kinder stehen auf eigenen Beinen …“ ist die gängige Formel der deutschen Mittelschicht ab Mitte 50. Ein Lebensnachmittag ohne Arbeit lockt Ich habe einmal eine kleine Tabelle mit einer Prognose des Lebensarbeitszeitendes aus meiner Sicht (die sich mit einer ganzen Reihe von Sozialprognosen deckt) erstellt Die zm-Kolumne rund um die relevanten Praxisfragen: Personalmangel Die heutige Personalnot ist nur ein kleiner Vorbote Mit Blick auf das zukünftige Arbeitskräftepotenzial ist schon die Bevölkerungsentwicklung allein alarmierend, von der Qualifikation ganz zu schweigen. Quelle: Statistisches Bundesamt 38 Praxis
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