Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 109, Nr. 12, 16.6.2019, (1358) (rechte Seite). Diejenigen Jahrgänge, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr in dem jeweiligen Kalenderjahr arbeiten werden, sind rot unterlegt. Gelb sind die Jahrgänge gekennzeichnet, die wahrscheinlich nicht mehr arbeiten werden, und Grün sind die Jahrgänge markiert, die zu dem jeweiligen Zeitpunkt sicher noch arbeiten. Nicht farblich markiert sind die- jenigen, die die sehr nahe Zukunft auf dem Arbeitsmarkt unsicher werden lassen. Bei diesen ist volkswirtschaftlich Folgendes zu erwarten: Wächst die Wirtschaft – ergo: es steigt der Volkswohlstand –, werden diese „Unmarkierten“ sich entscheiden, nicht mehr zu arbeiten, um die Früchte ihrer Ar- beit zu genießen. Bekommt die Wirtschaft – aus welchen Gründen auch immer – einen „Dämpfer“, werden eben diese Jahrgänge versuchen in Lohn und Brot zu bleiben. Pest oder Cholera könnte und muss man nun sagen: Es bleibt natürlich sehr zu hoffen, dass diese Jahrgänge sich in Frieden aus dem Arbeitsleben zurückziehen und ihren Lebensnachmittag genießen – gemes- sen an dem erwarteten Lebensalter kann man ja eigentlich nicht mehr von „Lebens- abend“ sprechen! Diese Entwicklung bedeutet für die Zukunft des Arbeitsmarkts so viel, dass ich es gar nicht in einer Kolumne unterbringen kann. Deshalb an dieser Stelle vier Thesen, was diese Entwicklung meines Erachtens be- wirken wird: 1. These Die derzeitige Personalnot ist nicht mehr als ein kleiner Vorbote. Der Tsunami mit den hohen Abgängen beim Personal, aber eben auch bei den Praxisinhabern, wird ab den Jahren 2021 und 2022 hart einschlagen. 2. These Der Kampf um den Nachwuchs wird für alle Arbeitgeber brutal. Jedoch sind andere Branchen bereits seit Jahren hochgerüstet auf der Jagd nach arbeitsfähigen Schul- absolventen. 3. These Die Lage wird sich auf Generationen hinaus nicht wieder bessern. Im Gegenteil: Die Ge- nerationen ab 1970 haben weitere lebens- arbeitszeitreduzierende Bedürfnisse. 4. These Der Nummer-1-Grund für Praxisschließun- gen wird ab dem Jahr 2024 der Zustand „personallos“ sein. Abwarten ist auch keine Lösung So gesehen bleibt keine Zeit mehr, auf Besserung zu warten. Vielmehr muss bereits heute aktiv gegengesteuert werden. Was man tun kann werde ich in der nächsten Ausgabe beleuchten. In diesem Sinne … Ihr Christian Henrici Henrici@opti-hc.de www.opti-hc.de Wie alt sind die Beschäftigten (inkl. ZA, ZFA, Techniker) zum jeweiligen Jahr? Jahrgang 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 Tabelle 1 Prognose für das Lebensarbeitszeitende: Rot – Jahrgänge, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in dem jeweili- gen Kalenderjahr nicht mehr arbeiten werden, Gelb – Jahrgänge, die wahrscheinlich nicht mehr arbeiten wer- den, Grün – Jahrgänge, die zu dem jeweiligen Zeitpunkt sicher noch arbeiten. Nicht farblich markiert sind dieje- nigen, die die nahe Zukunft auf dem Arbeitsmarkt unsicher werden lassen. Quelle: Henrici 2020 63 62 61 60 59 58 57 2021 64 63 62 61 60 59 58 2022 65 64 63 62 61 60 59 2023 66 65 64 63 62 61 60 2024 67 66 65 64 63 62 61 2025 68 67 66 65 64 63 62 2026 69 68 67 66 65 64 63 Mit der Erfahrung aus mehr als 2.800 umfassenden Mandaten in zehn Jahren beantwortet der Praxisexperte und Hauptgesell- schafter von „OPTI health consulting GmbH“ Fragen von Man- danten und Lesern zum Unternehmen Zahnarztpraxis. Der Einblick in seinen „Praxis“-Alltag soll Lösungsansätze auf- zeigen, um Problemen in der Praxis so früh wie möglich begegnen zu können. Oder besser – um diese gar nicht erst ent- stehen zu lassen. Henrici hilft – der Praxisflüsterer Fotos: [M] nosorogua/martialred-Fotolia.com/zm-mg 40 Praxis

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