Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 109, Nr. 12, 16.6.2019, (1403) Die 57-jährige Patientin stellte sich im Zen- trum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Bonn vor. Ihr Wunsch war ein maximaler Zahnerhalt. Haupt- beschwerden äußerte die Patientin am Zahn 26, von dem kürzlich ein Abszess ausging. In der Vergangenheit hatte die Patientin mehrere Zähne aufgrund von Zahnlockerung verloren. Die Patientin ist Nichtraucherin, Allgemeinerkrankungen wurden verneint und es bestand keine regelmäßige Medikation. Die Familienanamnese ergab, dass bei der Mutter bereits im Alter von 40 Jahren Zähne durch Parodontitis verloren gegangen waren und ein Zahnersatz vorlag. Ihre Mundhygiene war als mäßig zu bezeichnen. Extraoraler und intraoraler Befund Es lagen Gelenkgeräusche und eine Deviation bei Mundöffnung bei ansonsten unauffäl- ligem extraoralem Befund vor. Die Schleim- häute waren ohne pathologischen Befund. Es fehlten die Zähne 17, 27, 37, 47. Das Ge- biss war konservierend versorgt, am Zahn 21 zeigte sich eine erneuerungsbedürftige Fül- lung (Sekundärkaries). Alle Zähne reagierten auf den CO 2 -Kältetest, Zahn 26 zeigte eine verzögerte Reaktion. Perkussionsempfind- lichkeiten lagen nicht vor. Es fanden sich generalisierte harte und weiche Beläge. Die marginale Gingiva war generalisiert ent- Mit der neuen Klassifikation arbeiten Staging und Grading der Parodontitis am Patientenfall Jennifer Bunke, Karin Jepsen Wie gestaltet sich die Arbeit mit der neuen Klassifikation in der Parodontologie in der Praxis? Der Beitrag zeigt das konkrete Vorgehen und die Anwendung der Systematik aus den Entscheidungsbäumen anhand eines Patientenfalls. Abbildung 1: Klinischer Ausgangsbefund Quelle: Jennifer Bunke, Karin Jepsen 85 Zahnmedizin

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