Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 109, Nr. 13, 1.7.2019, (1487) Geld und einem attraktiven Arbeitsumfeld ausgestattet werden. Von den circa 210.000 ZFAs, die in deutschen Praxen beschäftigt sind, haben etwa 25.000 eine Aufstiegsfortbildung. Das sind knapp 12 Prozent aller ZFAs. Auf der Metaebene betrachtet sind es eben diese 12 Prozent, die tendenziell die Möglichkeit besitzen, Erstverdiener in ihrem Haushalt zu sein. Erst- verdiener arbeiten regelmäßig deutlich mehr Stunden die Woche als Zweitverdiener. Um mehr Arbeitsstunden je Mitarbeiter zu gene- rieren, muss es unsere Pflicht werden, das bestehende Potenzial auszuschöpfen und das Personal aufzuqualifizieren. Ich schätze, dass eine Verdopplung auf 50.000 ZFAs mit Aufstiegsfortbildung bis zum Jahr 2025 notwendig ist, um die anfallenden, beschriebenen delegierbaren Tätigkeiten bearbeiten zu können. Das bedeutet, dass dann circa 25 Prozent der ZFAs eine Auf- stiegsfortbildung haben werden. Pro Jahr müssen somit circa 5.000 ZFA weiterquali- fiziert werden … These 4. Der Nummer-1-Grund für Praxis- schließungen wird ab dem Jahr 2024 der Zustand „personallos“ sein. Bessere Branchenwerbung hat Priorität Der Berufsstand muss viel entschlossener, auffälliger und signifikant aggressiver inves- tieren, um junge Leute in den Beruf zu brin- gen. Die (um junge Leute) mitbewerbenden Branchen haben bereits vor zehn bis fünfzehn Jahren angefangen, eine sorgfältige und attraktive Branchenwerbung zu gestalten. Mit der Zeit ist diese durch viele Lernkurven gegangen – so hat heute beispielsweise der Einzelhandel einen deutlich besseren Ruf als in den 90er-Jahren. Diese Initiativen und Lernkurven hat auch unsere Branche zu be- streiten und das als Priorität Eins – mit dem entsprechenden Zeit- und Geldaufwand. Fazit: Wir dürfen nicht wegschauen, jeder Beteiligte hat seine Aufgabe. Wir alle müssen konzertiert an Lösungen arbeiten: Sowohl die Zahnarztpraxis als auch die Standesver- tretungen sowie Fortbildungsinstitutionen. Nachdem die Mahnungen jahrelang nicht „gehört“ worden sind, haben nun eine Viel- zahl an Zahnärztekammern ihre Initiativen gestartet. Besonders gefreut hat mich kürzlich bei der Kammerversammlung in Schleswig- Holstein, auf der ich die Eröffnungsrede hal- ten durfte, dass sogar Anträge zu diesem Themenkomplex vorlagen und von den De- legierten überwältigend befürwortet wurden. In der nächsten Ausgabe werde ich eine An- näherung versuchen, was wir jetzt bereits tun müssen. In diesem Sinne … Ihr Christian Henrici Henrici@opti-hc.de www.opti-hc.de Mit der Erfahrung aus mehr als 2.800 umfassenden Mandaten in zehn Jahren beantwortet der Praxisexperte und Hauptgesellschafter der „OPTI health consulting GmbH“ Fragen von Man- danten und Lesern zum Unternehmen Zahnarztpraxis. Der Einblick in seinen „Praxis“-Alltag soll Lösungsansätze aufzeigen, um Problemen in der Praxis so früh wie möglich begegnen zu kön- nen. Oder besser – um diese gar nicht erst entstehen zu lassen. \ Henrici hilft – der Praxisflüsterer Fotos: [M] nosorogua/martialred-Fotolia.com/zm-mg Grün, agil und hungrig. Proc odile. © 02/2019· 419529V0

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