Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13
zm 109, Nr. 13, 1.7.2019, (1505) - Der Begriff „biologische Breite“ wird durch den Begriff „suprakrestales Gewebe- attachment“, bestehend aus Saumepithel und suprakrestalem Bindegewebe, ersetzt. ” Parodontale Abszesse können eine rasche Gewebedestruktion verursachen und die Zahnprognose beeinträchtigen. - Eine Verletzung des suprakrestalen Binde- gewebes durch die Restaurationsränder ist mit einer Entzündung und dem Verlust von parodontalem Stützgewebe verbunden. - Das Design, die Herstellung, die Eingliede- rung und die Materialien, die für zahngetra- gene Restaurationen und Maßnahmen für festen Zahnersatz verwendet werden, kön- nen mit Plaqueanlagerung, gingivaler Re- zession und Verlust von parodontalem Stützgewebe verbunden sein. - Anatomische Faktoren des Zahnes (zum Beispiel zervikale Schmelzprojektionen, Schmelzperlen, Entwicklungsrillen), enger Wurzelabstand, Anomalien und Frakturen sowie die Beziehungen der Zähne im Zahn- bogen stehen im Zusammenhang mit gingivaler Entzündung, verursacht durch den dentalen Plaque-Biofilm und den Ver- lust von parodontaler Stützgewebe. Parodontale Abszesse Falldefinition: Ein parodontaler Abszess ist eine lokalisierte Ansammlung von Pus inner- halb der gingivalen Wand der parodontalen Tasche / des Sulkus, was zu einem erheb- lichen Gewebeabbau führt. Die primär er- kennbaren Anzeichen oder Symptome, die mit einem Parodontalabszess einhergehen, können ovoide (eiförmige) Erhebungen in der Gingiva entlang der lateralen Seite der Wurzel und Blutungen bei der Sondierung sein. Andere Anzeichen und Symptome sind Schmerzen, Eiteraustritt bei Sondierung, tiefe parodontale Taschen und erhöhte Zahnbeweglichkeit. ” Endo-parodontale Läsionen treten in akuter und chronischer Form auf. Ein parodontaler Abszess kann sich in einer bereits vorhandenen parodontalen Tasche entwickeln – beispielsweise bei Patienten mit unbehandelter Parodontitis, während unterstützender Therapie, nach Scaling und Wurzelglättung oder nach systemischer antimikrobieller Therapie. Ein parodontaler Abszess, der an einer Stelle auftritt, die zuvor parodontal gesund war, ist allgemein mit einer Vorgeschichte von Impaktion oder schädlichen Gewohnheiten verbunden. Endo-parodontale Läsionen Endo-parodontale Läsionen sollten nach An- zeichen und Symptomen klassifiziert wer- den, die einen direkten Einfluss auf ihre Prognose und Behandlung haben – zum Beispiel die An- oder Abwesenheit von Frakturen und Perforationen und die An- oder Abwesenheit einer Parodontitis. Falldefinition: Eine endo-parodontale Läsion ist eine pathologische Kommunikation zwischen den Pulpa- und Parodontal- geweben an einem Zahn, die in akuter oder chronischer Form auftreten kann. Die pri- mären Anzeichen, die mit einer solchen Läsion verbunden sind, sind tiefe paro- dontale Taschen, die bis zur Wurzelspitze Abbildung 6: Zervikale Schmelzprojektionen sind ein Beispiel für zahnbezogene Faktoren, die prädisponierend für den Verlust parodontaler Gewebe sein können – in diesem Fall mit schwerer bukkaler Furkationsbeteiligung am ersten oberen Molaren. Quelle: K. & S. Jepsen Klassifikation von Faktoren mit Bezug zu Zähnen und Zahnersatz, die das Parodont beeinflussen können A. Lokalisierte zahnbezogene Faktoren, die modifizierend oder prädisponierend für Biofilm-induzierte gingivale Erkrankungen/Parodontitis sind 1. Zahn: anatomische Faktoren 2. Wurzelfrakturen 3. Zervikale Wurzelresorptionen, Zementrisse 4. Wurzelengstand 5. Veränderter passiver Zahndurchbruch B. Lokalisierte Zahnersatz-bezogene Faktoren 1. Restaurationsränder in suprakrestalem befestigtem Gewebe 2. Klinische Prozeduren zur Fertigung indirekter Restaurationen 3. Hypersensibilität/Toxizität gegenüber dentalen Materialien Tabelle 4; Quelle: EFP 67
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