Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14
zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1570) Die Ärzteverbände Medi Geno Deutschland, die Freie Ärzteschaft (FÄ) und der Freie Ver- band Deutscher Zahnärzte (FVDZ) warnen vor Sicherheitslücken in der TI. Auf einer Pressekonferenz am 27. Juni kündigte Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzen- der von MEDI Baden-Württemberg und Medi Geno Deutschland, Musterklagen gegen die Honorarbescheide für Praxen an, die sich der gesetzlich vorgesehenen Instal- lation des TI-Konnektors verweigern und dafür mit einem Honorarabzug rechnen müssen (ein Prozent 2019, 2,5 Prozent 2020). Sein Verband hat folgerichtig IT-Experten beauftragt, die derzeit in den Praxen einge- baute TI-Technologie auf Sicherheitsmängel zu prüfen. Laut Baumgärtner schützt der TI- Konnektor nicht gegen Hackerangriffe auf Praxissysteme: „Bei der Prüfung der Schutz- profile fanden die Experten verschiedene ungeklärte Fragen zur Sicherheit des TI-Kon- nektors. Insbesondere schützt der Konnektor selbst bei ordnungsgemäßer Installation nicht zuverlässig gegen Angriffe in die Praxissysteme, obwohl das vonseiten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegen- über den Ärzten behauptet wird.“ Mit den Gutachterergebnissen hatte sich Baumgärtner an das Bundesamt für Sicher- heit in der Informationstechnik (BSI), die KBV und die gematik gewandt. Sein Fazit: „Auch schriftliche Anfragen brachten keine Antwort auf die Kernfrage, was der Konnek- tor als Firewall wirklich leistet und wie er die Arztinformationssoftware vor Angriffen aus Freie Ärzteverbände warnen vor Sicherheitslücken in der TI Stecker ziehen und auf die Musterklage warten Freie Ärzteverbände machen mobil gegen Sicherheitslücken in der Telematik- infrastruktur (TI) und gegen die Digitalisierungsstrategie von Bundesgesundheits- minister Jens Spahn. Ihre Kritik: Der TI-Konnektor schützt nicht gegen Hacker- angriffe auf die Praxissysteme, es gibt viele ungeklärte Fragen und bei Pannen haftet der Arzt. Angestrebt werden Musterklagen: gegen Honorarabschläge bei nicht fristgerechter TI-Anbindung, und wenn angeschlossene Praxen tatsächlich gehackt werden sollten. Foto: Adobe.Stock - pickup 24 Politik
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