Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1608) Jeder Mensch ist einem Alterungsprozess unterworfen, der über seine Vitalität definiert werden kann. Während diese von Geburt bis zum etwa 35. Lebensjahr ansteigt, redu- ziert sie sich im weiteren Leben und der Pro- zess des Alterns beginnt. Altern ist ein multi- faktorieller und unidirektionaler Prozess, der auf allen das Individuum betreffenden Ebenen abläuft, ohne dass wir ihn aufhalten können [Olshansky et al., 2002]. Lediglich die Länge der Lebenszeit einer Person kann durch individuelle Faktoren wie den Lebens- wandel inklusive der Zuführung von Risiko- faktoren sowie der Fähigkeit zu Reparatur- mechanismen (genetische Faktoren) beein- flusst werden. Ab wann gilt ein Mensch als alt? Nach Auf- fassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trifft das für alle Menschen ab dem 65. Lebensjahr zu. Andere Definitionen sind etwas differenzierter und unterscheiden zwischen den älteren (young-old, 65 bis 75 Jahre), alten (middle-old, 75 bis 85 Jahre), sehr alten (old-old, 85 bis 94 Jahre) und den hoch betagten Menschen (oldest old, älter als 95 Jahre). Das Altern selbst ist der größte Risikofaktor für Erkrankungen: Mit dem Alter geht ein deutlicher Rückgang der Aktivitä- ten des täglichen Lebens (ADL), der geisti- gen Funktion, der physischen und außer- Fortbildung „Ernährung und Mundgesundheit“ Besonderheiten der Ernährung im Alter Nadine Schlüter, Patricia Groß Die notwendige Menge und Zusammensetzung der Nährstoffe ändert sich im Alter bedingt durch physiologische und pathologische Veränderungen im Körper. Diese altersbedingten Änderungen sowie entsprechende Empfehlungen für betagte Patienten werden im folgenden Beitrag in Anlehnung an die aktuelle S3-Leitlinie „Klinische Ernährung in der Geriatrie“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin und an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zusammengefasst. 62

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