Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14
zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1616) Die Bilanz des UPD-Monitor 2018: Es gab weniger Beratungen 2018 (128.568) als 2017 (154.921). „Bei der Beratung gibt es noch Luft nach oben“, räumte UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede bei der Vorstellung des Monitors am 24.6. in Berlin ein. Weiter in der Kritik stehen vor allem die Kassen. Schon im Vorjahr hatte die UPD über irreführend wirkende Zwischeninformationen von Kran- kenkassen bei Widersprüchen berichtet. Und dieses Problem bestehe nach wie vor: „Ver- sicherte erhalten weiterhin ohne erkennbaren Anlass Schreiben, die bei den Empfängern den Eindruck der Erfolglosigkeit eines Wider- spruchs erwecken. Der eigentlich klar gere- gelte Ablauf des Verwaltungsweges wird dadurch regelrecht konterkariert“, erklärte Krumwiede. Genau dieses Vorgehen hatte das Bundesversicherungsamt bereits im ver- gangenen Jahr bei den Kassen moniert. Abgelehnt – ohne Begründung! Bei Beratungen zu „Leistungsansprüche gegenüber Kostenträgern“ – mit 40.294 Beratungen das den Zahlen nach größte Beratungsthema im Jahr 2018, beobachtet die UPD mit Sorge, dass Ratsuchende immer wieder über Ablehnungen ohne Angabe einer individuellen Begründung berichten. Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, sagte dazu: „Versicherte müssen sich darauf verlassen können, dass sie die ihnen zustehenden Leistungen auch erhalten. Es gibt klare Vor- gaben zum Ablauf von Widerspruchsverfah- ren und damit für eine neutrale Kommuni- kation mit den Versicherten. Daran haben sich alle Krankenkassen zu halten. Zudem müssen sie ihrem gesetzlichen Auftrag zu Auskunft, Aufklärung und Beratung der Ver- sicherten uneingeschränkt nachkommen.“ Auf Platz zwei der Beratungen stand 2018 das Thema „Patientenrechte“ (13.492 Bera- tungen), gefolgt von Beratungsthemen rund ums „Krankengeld“ (15.202). Zu „Änderun- gen durch den Gesetzgeber“ gab es 15.202 Beratungen, zum Thema „Verdacht auf Behandlungsfehler“ 5.876. Ebenfalls großen Beratungsbedarf gab es zum Thema „Zu- gang zum Gesundheitswesen“ (4.014). Sortiert man die Beratungen nach Fach- gebieten liegt die Zahnmedizin laut auf Platz 3 hinter Innerer Medizin und Pharma- kologie. Thematisiert wurde die Zahnmedi- zin auf der Pressekonferenz zwar nicht. Laut Bericht sind die Beratungsgespräche im zahn- medizinischen Bereich aber von 5.068 auf 4.690 zurückgegangen, wobei der prozen- tuale Anteil an allen Beratungen aufgrund der insgesamt gesunkenen Beratungstätigkeit der UPD gestiegen ist (2018: 3,6 Prozent; UPD-Monitor 2018 Kassenschelte! Insgesamt 128.586 Beratungen führte die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) in 2018 durch – 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Der neue Monitor zeigt auf, wie Patienten das Gesundheitswesen in der Praxis erlebten und wo sie den größten Beratungsbedarf hatten. Im Fokus diesmal: die Kassen. Im Berichtszeitraum 2018 wurden an die UPD 113.219 Anfragen telefonisch gestellt, 2017 waren es 135.924 An- fragen. 8.629 Anfragen wurden im Jahr 2018 schriftlich gestellt, davon 8.069 online (per Webformular oder über das Beratungsportal), 560 per Post. Zum Ver- gleich: Im Jahr 2017 waren es 10.094 schriftliche Anfragen, davon 9.279 online und 815 per Post. In 6.738 Fällen wand- ten sich die Ratsuchenden persönlich an die UPD – also entweder an die Stellen der Vor-Ort-Beratung (30 Beratungsstellen bundesweit) oder an die mobile Beratung (UPD-Mobil). Im Jahr 2017 waren es 8.903 Fälle. Am häufigsten genutzt wird also nach wie vor der telefonische Weg: Rund neun von zehn Ratsuchenden las- sen sich am Telefon beraten (siehe Grafik nächste Seite). Die UPD steht Ratsuchenden 80 Stunden pro Woche telefonisch zur Verfügung – montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr und samstags von 8 bis 18 Uhr. Zu erreichen ist die UPD aus allen Telefon- netzen kostenfrei unter der Nummer 0800-0117725. Es gibt auch fremdsprachige Beratungen auf Russisch, Türkisch und Arabisch. Eine russischsprachige Beratung wurde am häufigsten nachgefragt. Beratungswege 2018 Prof. Dr. Claudia Schmidtke, Patientenbeauftragte der Bundesregierung, und Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD, bei der Vorstellung des Patientenmonitors in Berlin Foto: pr/zm 70 Politik
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