Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14
zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1619) Saumepithels und einer Bindegewebszone in Kontakt mit Komponenten des Implan- tats beinhaltet. Die peri-implantäre Gesundheit ist durch das Fehlen klinischer Anzeichen von Ent- zündung wie Schwellungen, Rötungen und BOP gekennzeichnet. Es ist jedoch nicht möglich, einen Bereich von Sondierungs- tiefen zu definieren, die mit „Gesundheit“ vereinbar sind. Darüber hinaus kann peri- implantäre Gesundheit um Implantate mit reduziertem Knochenniveau bestehen. Es gibt verschiedene Szenarien, in denen peri-implantäre Gesundheit und reduziertes Knochenniveau zusammenfallen können, da peri-implantäre Gesundheit an Stellen erreicht werden kann, an denen eine Peri-implantitis erfolgreich behandelt worden ist. Darüber hinaus kann die Einheilung nach Implantat- insertion an Stellen mit Kieferkammdefiziten zu einem Knochenniveau apikal der Implan- tatschulter führen, bei dem Teile der peri- implantären Mukosa den intraossären An- teilen des Implantats anliegen. Falldefinition der peri-implantären Gesund- heit in der täglichen klinischen Praxis: - Fehlen von klinischen Anzeichen einer Ent- zündung - Fehlen von Blutungen/Eiteraustritt bei sanfter Sondierung - Keine Erhöhung der Sondierungstiefen im Vergleich zu früheren Untersuchungen - kein Knochenabbau ” BOP ist das Schlüsselinstrument zur Unterscheidung zwischen gesunder und entzündeter peri-implan- tärer Mukosa, während der Parameter Knochenverlust zur Unterscheidung zwischen peri-implantärer Mukositis und Peri-implantitis verwendet wird. Peri-implantäre Mukositis Die peri-implantäre Mukositis ist gekenn- zeichnet durch eine entzündliche Läsion in den Weichgeweben, die ein Implantat um- geben – in Abwesenheit von peri-implantä- rem Knochenabbau. Die Läsion befindet sich lateral zum Saum-/Taschenepithel, er- streckt sich aber nicht in die suprakrestale Bindegewebszone „apikal“ des Saum-/ Taschenepithels. Das wichtigste klinische Merkmal der peri-implantären Mukositis ist die Blutung auf sanfte Sondierung, während andere klinische Anzeichen einer Entzündung – wie beispielsweise Rötung und Schwellung – zusätzlich auftreten können. Eine Erhöhung der Sondierungstiefe ist bei einer peri- implantären Mukositis aufgrund von Schwellung oder Abnahme des Sondie- rungswiderstands häufig zu beobachten. Es gibt starke Evidenz dafür, dass Plaque der ätiologische Faktor bei der peri-implan- tären Mukositis ist. Es gibt auch Beweise dafür, dass peri-implantäre Mukositisläsio- nen nach der Wiederaufnahme von Maß- nahmen zur Plaquekontrolle verschwinden können. Abbildung 1: Peri-implantäre Gesundheit Quelle: EFP Abbildung 2: Peri-implantäre Mukositis Quelle: EFP 73
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