Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1629) Meist werden die Beschwerden beim Beu- gen nach vorn verstärkt. Eine einseitige Sinusitis spricht eher für eine odontogene Ursache, bei beidseitigem Befall ist primär an eine rhinogene Ursache zu denken. Weniger eindeutig ist hingegen das klinische Erscheinungsbild der chronischen Sinusitis. Die Patienten haben in der Regel wenig bis keine Schmerzen und die Diagnose wird dann häufig als Zufallsbefund im Rahmen der röntgenologischen Untersuchung ge- stellt [Keutel et al., 2014]. In circa 20 bis 40 Prozent aller Fälle hat die Sinusitis maxillaris eine odontogene Ursache [Brook, 2006]. Die Therapie der akuten Si- nusitis maxillaris besteht primär in der Gabe von Antibiotika, abschwellenden Nasen- tropfen und Antiphlogistika. Bei fehlender Belüftung und einer kompletten Verschat- tung der Kieferhöhle wie beim Kieferhöhlen- empyem kann eine Trepanation über die Fossa canina oder über den unteren Nasen- gang notwendig werden. Die Fokussanie- rung sollte sich an die akute Entzündungs- phase anschließen. Hierzu zählen Wurzel- kanalbehandlung, Füllungstherapie, Ent- fernung des schuldigen Zahns (falls nicht erhaltungswürdig), Bergung verbliebener Fremdkörper oder Radices aus der Kiefer- höhle und plastischer Verschluss einer Mund-Antrum-Verbindung. Eine chronische Sinusitis in Form einer zirkumskripten, polypösen Schleimhaut- schwellung wird mit minimalinvasiven Techniken zur Verbesserung der Belüftung therapiert [Reinert und Krimmel, 2014]. Im Gegensatz zur früheren Auffassung sollte eine Schonung der Kieferhöhlenschleimhaut im Vordergrund stehen, da der natürliche Sekretabfluss dauerhaft zum Ostium gerich- tet ist und nur durch die Zilienbewegungen der gesunden Schleimhaut gewährleistet wird. Häufig wird heute eine endoskopische Operation unter Verzicht auf ein faziales Kieferhöhlenfenster angestrebt. Eine Infun- dibulotomie über den mittleren Nasengang mit teilweiser Entfernung des Processus uncinatus, um das natürliche Ostium frei- zugeben, ist dafür das Standardverfahren [Schwenzer und Ehrenfeld, 2010]. Bei vollständig mit polpypöser Schleimhaut verlegter Kieferhöhle, einer Aspergillose Abbildung 1: Der überzählige, hoch verlagerte Zahn 13a im Orthopantomogramm Abbildung 2a: CT in axialer Schicht Abbildung 2b: CT in koronarer Schicht 83

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