Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1636) Was die neue Praxis betrifft, war die Grund- idee relativ einfach, erzählt der Praxisinhaber. Eisinger skizzierte dem Architekten seine Vorstellungen, woraus dieser den definitiven Bauplan ableitete. Die Vorgaben des Zahn- arztes: ungefähr gleich große Behandlungs- zimmer und kurze Wege zum Röntgen. Zudem sollte der Steri groß genug sein, um alle aktuellen – wie auch künftigen – Anfor- derungen zu erfüllen. Für Eisinger war eben- falls wichtig, dass der Flur nicht wie ein langer Schlauch wirkt – immerhin handelte es sich um eine Länge von knapp 20 Metern. Es gab noch eine zweite Herausforderung: die Integration der alten Fenster, deren Sturz in vier Metern Höhe verläuft. Diese Räume wiederum sollten nicht zu hoch werden. Die damaligen Kirchgänger sind heute Patienten „Die architektonische Grundidee war, die vorhandene Weite, Großzügigkeit und Höhe des ehemaligen Kirchenraums von 10 mal 15 Meter und 4,70 Meter Höhe weitest- gehend zu erhalten und gleichzeitig in den einzelnen Behandlungsräumen eine für den Patienten angenehme Höhe zu erreichen“, erläutert Dipl.-Ing. Bernd König, der mit seinem Architekturbüro den Umbau leitete. „Das vorgegebene Raumprogramm wurde dabei in einer weitestgehend freien Form mit unterschiedlichen Biegungen und Höhen realisiert.“ Dabei wurden die ursprünglichen Raumhöhen in den Bereichen Empfang und Wartezimmer sowie vor den vier Meter hohen Fenstern beibehalten. Wer genau hinschaut, sieht auch noch die ehemalige Kirche in der neuen Praxis: „Die Trennwände zwischen den Behandlungsräumen sind im oberen Bereich in Glas ausgebildet, so dass der ehemalige Kirchenraum sowie die frühere Raumhöhe fast noch von allen Standpunkten aus erkennbar sind.“ Insbesondere die handwerkliche Umsetzung der verschiedenen Bögen und Höhen in Ver- bindung mit den notwendigen Schall- und Wärmeschutzvorgaben war hier aus Königs Sicht schwierig. Und, wie arbeitet es sich in einem ehe- maligen Gotteshaus? „Sehr schön“, freut sich Eisinger. „Und zwar unabhängig von der früheren Nutzung. Das liegt eher daran, dass die Praxis in dem großen ehemaligen Kirchenraum sehr offen und lichtdurchflutet wirkt.“ Die gelungene Architektur schätzen auch die Patienten – einige kennen die Praxis noch als Kirche. „Auch von den da- maligen Kirchgängern haben wir bisher sehr viel positives Feedback bekommen.“ sg Behandlungszimmer 4 Foto: Volker Ammann Das Wartezimmer, Deckenhöhe: vier Meter Foto: Volker Ammann Außenansicht nach dem Umbau Foto: Eisinger 90 Praxis

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