Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15-16, 16.8.2019, (1674) 16 Politik Sechs von zehn Befragten (62 Prozent) nen- nen die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Hauptgrund, warum sie sich für die Tätigkeit in Anstellung entschieden ha- ben. Dabei gefällt der Mehrheit besonders, dass sie im Team arbeitet (57 Prozent) und mehr Zeit für persönliche Interessen hat (51 Prozent). Die Gestaltung der Arbeitszeit war für 46 Prozent ausschlaggebend, und 42 Prozent gaben an, dass ihnen das Ange- stelltendasein die ausschließliche Konzen- tration auf die behandelnde Tätigkeit er- möglicht. Insgesamt 40 Prozent wollen kein wirtschaftliches Risiko eingehen; fehlende ausreichende finanzielle Mittel waren für 22 Prozent der Zahnärzte ein Grund ins Angestelltenverhältnis zu gehen. Diese Gründe spielten für Frauen häufiger als für Männer eine maßgebliche Rolle bei ihrem Entschluss pro Anstellung, gerade wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ging. Warum Angestellte mit ihrem Job zufrieden sind Erwartungsgemäß ist die Work-Life-Balance ganz besonders wichtig für Befragte mit Kindern bis 14 Jahren. Dabei ist das Gros mit seiner Arbeitszeitgestaltung, dem Arbeiten im Team, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie seinem Gehalt zufrieden, knapp die Hälfte ist sogar sehr zufrieden. Allein das Salär gibt dazu offenbar seltener Anlass: Nur 22 Prozent sind damit sehr zufrieden. Frauen sind mit dem Arbeiten im Team und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwas häufiger als Männer sehr zufrieden. Generell sind die unter 35-Jährigen seltener als der Durchschnitt mit diesen Rahmen- bedingungen sehr zufrieden. Zahnärzte, die seit mindestens zehn Jahren angestellt sind, sind dagegen im Vergleich zu kürzer im Angestelltenverhältnis arbeitenden Kollegen häufiger sehr zufrieden. Lediglich beim Gehalt lassen sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Gruppen ausmachen. Spontan spricht nichts gegen die Landpraxis Für die flächendeckende, wohnortnahe Ver- sorgung sind Praxen in ländlichen Gegen- den wichtig. Auf die Frage, was aus ihrer Sicht gegen eine Niederlassung in Selbst- ständigkeit auf dem Land spricht, fallen 46 Prozent der Befragten – Männern (54 Pro- zent) noch weniger als Frauen (42 Prozent) – spontan keine Gründe ein. 11 Prozent nannten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Gegenargument, je- weils 10 Prozent sprechen die schlechte Ver- kehrsanbindung an, ihre eigene Verbunden- heit mit der Stadt, in der sie leben, fehlende kulturelle Angebote und Freizeitmöglichkei- ten sowie einen möglichen Patientenmangel, 9 Prozent führen das finanzielle Risiko an. Die Mehrheit der angestellten Zahnärzte, die schon im ländlichen Raum arbeiten, hat je- doch keine Argumente gegen eine Nieder- lassung auf dem Land parat. Wer in der Stadt arbeitet, hat etwas größere Vorbehalte. Während für vier von zehn Zahnärzten (39 Prozent) das Angestelltendassein eine Ent- scheidung für das gesamte Berufsleben sein soll, plant über die Hälfte (54 Prozent) eine spätere Niederlassung. Erwartungsgemäß geben mehrheitlich die 45- bis 54-Jährigen Umfrage der KZV Baden-Württemberg So ticken angestellte Zahnärzte! Die KZV Baden-Württemberg hat 400 angestellte Zahnärzte und Zahnärztinnen im Ländle gefragt, ob sie mit ihrem Job zufrieden sind, eine Niederlassung für sie infrage kommt und sie sich in der Standespolitik engagieren wollen. ©CandyBox Images – stock.adobe.com

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