Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15, 16.8.2019, (1690) - , 16.8.2019, (1690) ? Gab es Abgänge oder Zuläufe? Selbstverständlich gab es einzelne Abgänge – die wir mitbekommen haben. Das hielt sich aber in einem deutlich kleineren Rah- men, als wir erwartet haben. Wir haben mit etwa 30 Prozent Verlust gerechnet, ohne dass wir uns wirklich gewundert hätten. Umgekehrt sind wir überrascht von der Vielzahl an Neupatienten, die nicht in der Vorgängerpraxis waren. Wir können sagen, dass wir bis jetzt deutlich über 900 Patien- ten bei uns hatten. ? Wie gehen Sie mit dem Medien- rummel um ? Ich warte eigentlich nur noch auf eine Anfrage aus Hollywood! Scherz! Wir versuchen eigentlich gelassen damit umzugehen, weil wir uns mit dem Konzept und dem Namen seit nun mehr eineinhalb Jahren intensiv beschäftigen und die Praxis ja auch schon seit einem halben Jahr im ope- rativen Betrieb – haha – ist. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass die Woche, als es komplett über uns hereinbrach, eine ziem- liche Achterbahn war und konzentriertes Ar- beiten zur echten Herausforderung wurde. Wenn auf einmal Fernsehsender anrufen und sich für eine Berichterstattung ankün- digen, wenn wildfremde Menschen in der Praxis anrufen, um uns Ihre Unterstützung und Solidarität zuzusichern oder einfach nur hören wollen, wie wir uns am Telefon mel- den, dann nimmt das ganze sehr groteske Züge an. Natürlich wollen wir in der Außen- wirkung und in unserer Darstellung ein klares Unterscheidungsmerkmal bieten, aber am Ende des Tages sind wir eine Zahnarztpraxis, die einfach nur ein paar Dinge anders macht, als man es vom bislang klassischen Erscheinungsbild gewohnt ist. Im Umgang mit den Medien hatten wir jetzt einen unfreiwilligen und intensiven Crash- kurs, bei dem wir die Phasen Begeisterung, Hysterie bis zu Wunsch nach Abschottung durchlaufen haben und der jetzt in einen gelassenen Umgang gemündet ist, so dass wir Anfragen wie Ihre wieder sehr gerne an- nehmen und Ihre Fragen auch offen beant- worten möchten. Die zentrale Lehre aus den letzten Wochen ist: Ich möchte um nichts in der Welt ein „echter“ Prominenter sein. „Dental Fame“ reicht mir vollkommen aus. So lange die Rezeptblöcke meine einzige Autogrammkarten sein müssen, ist die Welt aber noch vollkommen in Ordnung. ? Ihr Praxisname greift einerseits eine traditionelle bayerische Bezeichnung für eine Zahnarztpraxis auf. Andererseits be- spielen Sie Instagram und Facebook. Als waschechte Bayerin muss man fast das politische Zitat von Laptop und Lederhose bemühen. Und wie es immer so schön heißt, ist Tradition die Weitergabe von Feuer und nicht das Bewahren von Asche. Im Ernst: Wir verstehen uns in der Tat als zutiefst regional verwurzelt, weswegen wir auch bei der Auswahl unserer Dentalpro- dukte nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Herkunft und Produktionsstand- ort entscheiden und unsere Handwerker ausnahmslos aus dem lokalen Gewerbe stammen. Gerade mit Blick auf Zahnersatz gilt für uns, dass eher in China ein neuer Kaiser gekrönt wird, als dass unsere Kronen in China gefertigt werden. Wir haben eine sensationelle Technikerin in der Praxis und ein ebenso tolles externes Labor vor Ort für alle Arbeiten, die wir nicht in der Praxis erle- digen können, oder wenn es zu Kapazitäts- engpässen kommt. Es ist für uns ein zentra- ler Punkt, das Geld möglichst in regionalen Wirtschaftskreisläufen zu halten und damit die Arbeitsplätze vor Ort zu stärken. Instagram und Facebook sind für uns die Werkzeuge eines modernen Marketings und sowohl in ihrer Geschwindigkeit als auch mit ihrer Eigendynamik ein sehr mächtiges und zweischneidiges Schwert. Man muss sich vollständig darüber im Klaren sein, dass Social Media entweder nur ganz oder gar nicht betrieben werden kann, denn aus unserer Sicht gilt: Ein bisschen schwanger kann nicht funktionieren. Wir sehen es als Möglichkeit, unser Konzept an die Zielgruppe VORHER NACHHER Empfangsbereich der Praxis Wolfgang Wegmann Foto: privat Foto: privat Foto: privat Herzlichen Dank an den Nachbarn für die Profi-Lackierhalle! 32 Praxis

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