Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16
zm 109, Nr. 15, 16.8.2019, (1692) - , 16.8.2019, (1692) artis arbeiten, versteht sich von selbst. Im persönlichen Gespräch, bei der Beratung oder auch bei der Behandlung selbst ist es immer noch früh genug, zu zeigen, dass wir neben Spaß auch Fachkompetenz können und wissen, was wir tun. Ich selbst folge sehr gerne anderen Kollegen, die zu verschiedenen Themen kurze fachliche Beiträge liefern, weil ich mir dadurch selbst Anregung und Input holen möchte. Zudem bin ich einfach eine äußerst neugierige Menschin. ? Was Sie schon immer sagen wollten – ich aber leider vergessen habe, zu fragen ... Dieses Berufsfeld ist in höchstemMaße Team- sport. Ähnlich wie in einer militärischen Elite- einheit muss sich auch eine exzellente Zahn- arztpraxis aus einem Team aus Spezialisten zusammensetzen, wobei jeder Spezialist ein Grundverständnis für das Aufgabengebiet jedes anderen haben muss, damit alle Kompe- tenzen effizient und mit Präzision zusammen- arbeiten. Das fängt bei mir als Behandlerin und Chefin an, da ich aus meinem früheren Leben als ZMP die andere Seite des Stuhls von der Pike auf kennengelernt habe, was mir heute ermöglicht, aus meinen Assisten- tinnen Vollprofis ihres Fachs zu machen. Dasselbe gilt für die Prophylaxe, die bei uns eine wesentliche Säule des Behandlungs- spektrums darstellt – wir entsenden gerade eine unserer Damen in die ZMP-Fortbildung. Jede Mitarbeiterin wurde während der Über- nahmephase gefragt, in welche Richtung sie sich perspektivisch weiterentwickeln möchte, woraus sich weitere Fortbildungen im Abrechnungsbereich wie in der Labor- assistenz ergeben haben. In einer meiner früheren Anstellungsverhältnisse wurde der Wunsch nach Fortbildung seitens der ZFA mit dem Satz abgetan: „Warum soll ich eine Fortbildung bezahlen, nur um anschließend auch noch ein höheres Gehalt zahlen zu müssen?“ Aus meiner Sicht führt eine solche Haltung ohne Umwege und ohne über Los zu gehen direkt in das Gejammer über die unauffindbaren Fachkräfte. Aber einer der Lieblingssätze meines Mannes lautet: Entscheidungen haben Konsequenzen. Überhaupt habe ich immer wieder den Eindruck, wenn man mit Kollegen oder auch dem zahnmedizinischem Fachperso- nal spricht, dass Wertschätzung noch zu oft DAS zentrale Manko im Verhältnis von Zahnarzt zu Helferin ist und maßgeblich zu Unzufriedenheit und Minderleistung bei- trägt. Nachdem ich jetzt selbst erleben darf, dass die Ausbildung während des Studiums maximal die Hälfte der Fähigkeiten abdeckt, die zur Führung eines mittelständischen Betriebs mit zehn Angestellten notwendig sind, ist es mir ein noch größeres Rätsel, weshalb nicht wenigstens Grundzüge der Betriebswirtschaft und der Praxisführung im Studium integriert sind. Ich selbst hatte das große Glück bereits vor meinem Zahn- medizinstudium einen Betriebswirtschaftler kennengelernt zu haben, der heute als mein Mann und Co-Chef den nichtmedizinischen Teil der Praxis leitet und mir diese offene Flanke absichert. Bei allem Anschein von Spaß und Leichtig- keit – dieses Bild nach außen ist das Ergebnis ernster und überlegter Arbeit, volle Fokus- sierung auf Profitum und bedingungslose Leidenschaft für die eigene Praxis und ihren Erfolg. Das bedeutet in der Konsequenz: Dass es auch Bewerbungen gibt, die wir ab- sagen, selbst wenn wir jemanden suchen, weil wir genau darauf achten, dass jeder Ein- zelne seinen Platz in diesem Team haben kann und eine Bereicherung – menschlich, wie fachlich – für die Praxis darstellt. (Ver)Traut euch!!! Die Fragen stellte Stefan Grande. VORHER NACHHER Behandlungszimmer 1: Aus Rot wurde Anthrazit/Kupfer. Foto: privat Für das kleine Angst-Pipi davor Foto: privat Foto: privat 34 Praxis
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