Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

Biofeedback Durch Biofeedback werden in der Regel aktivitätsabhängig körperliche Funktionen der Patienten beispielsweise akustisch, per Vibration, elektrische Reizung oder optisch zurückgemeldet, damit dadurch diese Kör- perfunktionen wahrgenommen und beein- flusst werden können. Die Studienergebnisse aus zum Teil randomisierten kontrollierten Studien konnten zeigen, dass sich durch Biofeedback die Bruxismusaktivität reduzie- ren lässt. Diese Wirkung ist allerdings nur vorübergehend, während der aktiven Phase der Biofeedback-Anwendung [Manfredini et al., 2015; Jokubauskas et al., 2018]. Fallberichte zeigen, dass durch Biofeedback- Therapie auch eine positive Wirkung auf die nächtliche Bruxismusaktivität erfolgen kann. Aufgrund der unzureichenden Daten- lage schlussfolgert die Leitlinie, dass Bio- feedback zur Reduktion des Wach- und des Schlafbruxismus eingesetzt werden kann [Manfredini et al., 2015; Jokubauskas et al., 2018; Gu et al., 2015; Watanabe et al., 2011]. Zusammenfassung In der Praxis eignet sich zur Diagnostik eines wahrscheinlichen Bruxismus das Bruxismus- Screening, das sowohl die Anamnese als auch die Untersuchung des Patienten einbe- zieht (Abbildung 1). Die Aufklärung und die Anleitung zur Selbst- beobachtung, zur Änderung von Lebens- gewohnheiten und zur Minderung der Kau- muskelaktivität stehen im Vordergrund des Managements von Bruxismus. Schienen dienen zum Schutz der Zähne und können zur Minderung der Bruxismusaktivität bei- tragen. Biofeedback kann zur Unterstützung der Verhaltenstherapie eingesetzt werden, hat jedoch keine Langzeitwirkung. Definitive okklusale Maßnahmen sind aus prothetischen Gründen und bei ästhetisch-funktionellen Defiziten sinnvoll, setzen aber eine funk- tionelle Untersuchung und Vorbehandlung voraus. Dennoch unterliegen sie einem hö- heren technischen und biologischen Risiko. Zum Schutz der Rekonstruktion sollte eine Schiene eingesetzt werden. Prof. Dr. Ingrid Peroz Charité – Universitäts- medizin Berlin Abteilung für Zahnärzt- liche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre Aßmannshauser Str. 4–6 14197 Berlin Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie Liesegangstr. 17 a 40211 Düsseldorf Dr. Matthias Lange Praxis für Zahnheilkunde Lietzenburger Str. 51 10789 Berlin Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie Liesegangstr. 17 a, 40211 Düsseldorf Abbildung 4: Bimaxilläre Schiene Quelle: Matthias Lange Foto: privat Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. 45 Jetzt weiterkommen T +49 40 524 709-234 start@healthag.de Weiter denken Wissen Gehen Sie mit uns den Schritt zur unternehmerischen Weiterentwicklung Ihrer Praxis. Wer sich und sein Team fortbildet, investiert genau richtig in sein Praxiswachstum. Neben dem medizinischen Know-how sind unter anderem Abrechnung, Personalführung und Praxisstrategien elementare Kompetenzfelder. Mit unseren Potenzialanalysen und Fortbildungen werden Sie zum Experten in den wirtschaftlich entscheidenden Themen.

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