Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15, 16.8.2019, (1708) - , 16.8.2019, (1708) „In Europa gibt es erhebliche Unterschiede bei der Wahrnehmung und Bewertung des digitalen Wandels“, sagt Projektleiterin Cordula Kropp vom Zentrum für Interdiszi- plinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart. Ganz besonders die Deutschen seien in der Einschätzung zur Digitalisierung recht skeptisch. Die Deutschen wägen erst einmal ab „Der Radar ergibt das Bild einer deutschen Öffentlichkeit, die abwägend und zurück- haltend auf die Digitalisierung reagiert“, bilanzieren die Studienautoren. „Die Wahr- nehmung, dass technische Innovation janus- köpfig ist, mit direkten und indirekten Wir- kungen einhergeht und erst die konkreten Anwendungen über die tatsächlichen Chancen und Risiken entscheiden, scheint sehr verbreitet zu sein.“ Die Digitalisierung werde offenbar besonders kritisch erlebt, wenn sie als ein Prozess wahrgenommen wird, dem man sich ausgeliefert fühlt. Insgesamt haben die Deutschen nur ein durchschnittliches Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bei der Ausgestaltung der Digi- talisierung. „Wir müssen uns in Deutschland in Zukunftsfragen mehr zutrauen, um unseren Wohlstand und unsere Position als weltweit führender Technologie- und Innovations- standort nicht zu gefährden“, fordert Lothar Dittmer, Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung. „Andere Länder in Europa machen uns vor, wie man die Chancen der Digitalisierung ergreift!“ So erwarten drei Viertel der Europäer einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft. Zwei Drittel sind optimis- tisch, wenn es generell um gesellschaftliche Auswirkungen und den Einfluss auf die Lebensqualität geht. Für die Wirtschaft top, für die Gesellschaft ein Flop? Damit befindet sich Deutschland im Mittel- feld: Die Erwartungen an eine bessere Lebensqualität entsprechen etwa dem EU- Durchschnitt. Die positiven Auswirkungen der Digitalisierung auf die Wirtschaft wer- den von den Deutschen um sieben Prozent- punkte höher, die positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft jedoch um zehn Pro- zentpunkte niedriger als im europäischen Durchschnitt eingeschätzt. Drei von vier Europäern glauben, dass die Digitalisierung gut für die Wirtschaft sei. Gleichzeitig befürchtet fast die Hälfte einen Verlust von Arbeitsplätzen. Dabei bestehen TechnikRadar 2019 Januskopf Digitalisierung Das TechnikRadar untersucht jedes Jahr, was die Deutschen über Technik denken – auch als Frühwarnsystem, um Fehlentwicklungen des technologischen Wandels zu vermeiden. 2019 stehen die Folgen der Digitalisierung im Fokus. Die Studie der Körber-Stiftung basiert auf einer regelmäßig bundesweit durchgeführten, repräsentativen Be- fragung der Deutschen. Erstellt und wissenschaftlich ausgewertet wird das TechnikRadar vom Zentrum für Inter- disziplinäre Risiko- und Innovations- forschung der Universität Stuttgart. \ Das TechnikRadar M ETHODIK Die Schweden rechnen mit positiven Entwicklungen, die Franzosen sind eher negativ gestimmt. Und die Deutschen? Comme ci, comme ça! Alle Grafiken: Körber-Stiftung 50 Politik

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