Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16
zm 109, Nr. 15-16, 16.8.2019, (1712) Die Anfragen zu dem Thema „Personal“ las- sen sich in drei Kategorien einteilen: 1. Unzufriedene Mitarbeiter: Wie funktioniert Mitarbeiterbindung und wie verbessere ich die Zusammenarbeit? 2. Personalmangel: Wie finde ich passende Mitarbeiter? 3. Employer-Branding: Wie kann ich meine Praxis entsprechend positionieren? Leichter gesagt als getan. Natürlich wissen Sie und Ihre Mitarbeiter, welchen Stellenwert wertschätzender Umgang und zielgerichtete Kommunikation haben. Die Beziehungsebene ist der Knackpunkt 90 Prozent der täglichen Kommunikation laufen jedoch unbewusst ab. „Eigentlich wollte ich doch nur ...“ Solche oder ähnliche Sätze sind häufig Standard (nicht nur) im Praxisalltag. Ob Sach- oder Beziehungsebene, verbale oder nonverbale Kommunikation, vieles, was „nur gut gemeint war“, erreicht den Empfänger nicht und wird nicht ver- standen. Missverständnisse und Störungen im Arbeitsablauf sind die Folge. Passiert es immer wieder, dass Dinge einfach nicht funktionieren, sollte man sich fragen: \ Was passiert, wenn kommuniziert wird, womöglich noch unter Hektik und Stress? \ Wie viel von dem, was gesagt wurde, kommt wirklich an? \ Wie viel Zeit benötigt selbst „einfache“ Kommunikation? Was bedeutet überhaupt „einfach“ und für wen? Missverständnisse führen in diesen Fällen zu Verärgerung und belasten die Zusammen- arbeit erheblich. Um Akzeptanz und Offenheit untereinander zu schaffen, Vorurteile abzu- bauen und sich auf gemeinsame Ziele zu verständigen, bedarf es der Erweiterung des Kompetenzrahmens jedes Teammitglieds. Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme Ihrer Personalsituation. Messen Sie, was messbar ist. Erhalten Sie dadurch objektivierbare Ergeb- nisse, mit denen Sie sich mit Ihrem Team zusammen wertneutral und wertschätzend aus Ihrer Ist-Situation heraus entwickeln können. Kommunikation zu professionali- sieren ist „trainierbar“. Management- und Teamtrainings bieten hier zielgerichtete Unterstützung. Die erarbeiteten Synergie- effekte in der Zusammenarbeit steigern die Leistungsfähigkeit eines Teams erheblich. Legen Sie die Basis für zufriedene Mitarbei- ter, erhöhen Sie die Mitarbeiterbindung und transportieren Sie Ihr Praxisimage im Rah- men von Employer-Branding. Mit dieser Strategie schaffen Sie es mittelfristig, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen – un- abhängig von Ihrer Praxisgröße! Die Auswirkungen, die daraus erwachsen, wirken nach innen und nach außen. Ihre Mitarbeiter spüren, dass sie ein wichtiges Teil des Gesamtteams sind – und dass sie je- weils ihr ganzes Potenzial einbringen dürfen und auch sollen. Dies bietet die Grundlage für Fordern und Fördern. Damit schaffen Sie es mittelfristig, jene Mitarbeiter an sich zu binden, die in diesem Sinne arbeiten möchten. Ihre Patienten nehmen durch die authentische und individuelle Darstellung des Teams die Praxis als nahbar wahr und kommen so mit einem „guten Bauchgefühl“. Gleiches gilt für neue Mitarbeiter. Auch diese nehmen die Stimmung auf, die Ihre Praxis vermittelt – dadurch sprechen Sie die Personen an, die in Ihr Team passen. Häufig erlebe ich Beispiele wie „Ich mache ein Imagevideo zu meiner Praxis, präsentiere kurz die Räumlichkeiten, das Team und offene Stellen – dann läuft das schon“. Imagevideos, die eine Praxis nur von ihrer Schokoladenseite zeigen, sind toll, reichen aber nicht, um zu überzeugen. Andersrum wird ein Schuh draus: Entwickeln Sie ge- meinsam mit Ihrem Team die Aspekte, die Ihre Praxis ausmachen: Was sind die Beson- derheiten Ihrer Praxis? Wie erleben die Mit- Mit der Erfahrung aus mehr als 2.800 umfassenden Mandaten in zehn Jahren beantwortet der Praxisexperte und Hauptgesell- schafter von „OPTI health consulting GmbH“ Fragen von Man- danten und Lesern zum Unternehmen Zahnarztpraxis. Der Einblick in seinen „Praxis“-Alltag soll Lösungsansätze auf- zeigen, um Problemen in der Praxis so früh wie möglich begegnen zu können. Oder besser – um diese gar nicht erst entstehen zu lassen. \ Henrici hilft – der Praxisflüsterer Fotos: [M] nosorogua/martialred-Fotolia.com/zm-mg Die zm-Kolumne rund um die relevanten Praxisfragen: Zusammenarbeit im Team Personalführung im Alltag braucht einen Plan
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