Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15, 16.8.2019, (1666) - , 16.8.2019, (1666) 8 Leserforum \ Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion Zahnärztliche Mitteilungen Behrenstraße 42 10117 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. TI – Warum ist der VPN-Tunnel eigentlich so teuer? \ Zum Leserbrief „TI – Ist eine SIM-Karte das wert?“, zm 13/2019, S. 10. Wenn schon der „Wert“ der SMC-B-Karte infrage gestellt wird, ist das bei der nicht gegebenen Transparenz der Kostengestaltung der TI-Anbieter eine ganz wichtige und richtige Frage. Ich möchte die Frage noch etwas erweitern und stelle mal die Kosten des VPN- Tunnels mit 83 Euro monatlich ebenso zur Diskussion. Das bedeutet für mich, dass für je 100.000 angeschlossene Kon- nektoren jeden Monat 8.300.000 Euro ab zu den Tunnelgräbern fließen. Wie können wir uns also diese TI-VPN-Tunnelkosten erklä- ren lassen? Ich möchte ja nicht vermuten, dass findige Geschäfte- macher den verantwortlichen Kollegen und Politikern diese Kosten als absolut notwendigen Beitrag verkauft haben. Ich betreibe bei meinem bereits seit Jahren bestehenden DSL-Anschluss mit seinen durch die Flatrate recht konstanten Kosten einen kleinen virtuellen privaten Netz-Tunnel im Praxis-Zuhause. Bislang sind für diesen VPN-Tunnel nie irgendwelche separaten Kosten angefallen! Dr. Constanze Freytag, Velbert, Zahnärztin Bürokratie – Weiteres personales Wettrüsten ist der falsche Ansatz \ Zum Leserbrief „Bürokratie – eine etwas andere Sichtweise“, zm 14/2019, S. 11, und zum Leitartikel „Bürokratie, der Wahnsinn ohne Ende“, zm 12/2019, S. 6. Leider trifft der Kommentar der Autorin Korbjuhn daneben und be- darf des Widerspruchs. Die Kritik am Bürokratiewahnsinn hat nichts mit „alter Chefmentalität“, Kniepigkeit oder Delegationsunwillen zu tun. Es kann doch nicht sein, dass zur Bewältigung immer neuer bürokratischer Hürden immer mehr spezialisiertes Personal eingesetzt werden muss! Bei uns verschiebt sich das Verhältnis von Personal, welches für die Patientenversorgung zu Verfügung steht zugunsten des Personals für die Verwaltung. Abgesehen davon, dass der Arbeitsmarkt das „Bürokratiepersonal“ nicht hergibt, sind die Ansprüche an die Tätigkeit so hoch geworden, dass der normale Berufsschulabschluss für diese Tätigkeiten nicht ausreicht. Das Ziel muss daher der Abbau unsinniger Belastungen für die Praxis sein und nicht weiteres personelles Wettrüsten bei der Bewältigung immer neuer bürokratischer Anforderungen! Allgemein hat die Komplexität in vielen Lebensbereichen ein Ausmaß erreicht, das mit gesunden Menschenverstand nichts mehr zu tun hat. Dr. H. Vomhof, Lippstadt TI – Konditionen neu verhandeln \ Zum Thema TI Eine nicht unerhebliche Anzahl von Kollegen hat sich noch nicht an die Telematik-Infrastruktur anbinden lassen. Es freut mich, dass wir Zahnärzte damit eine eigene Meinung zu diesem Thema bekunden. Es ergibt sich damit die Möglichkeit, nochmals über die Konditionen zur TI zu verhandeln. Erstens sollte die volle Ver- antwortung für die TI beim BMG beziehungsweise Gesundheits- minister liegen. Und zwar ab der Versichertenkarte und nicht erst ab dem Konnektor. Zweitens sollten die tatsächlichen Kosten, die den Praxen aus der TI entstehen auch erstattet werden. Aufrüstung in Hardware und Software, vermehrte Sicherheits-Updates, War- tungskosten durch die Servicetechniker und nicht zu vergessen, die monatlichen Wartungsgebühren der Praxisverwaltungssoftware. Ein Teil der Kosten für die PVS entsteht durch die Einbindung der TI und wird stillschweigend durch die Praxis mit den stetig steigenden Monatsbeiträgen beglichen. Drittens sollte die Praxis überprüfbar die Möglichkeit bekommen, welche Daten (auch in Zukunft) aus der PVS eingesehen werden. Viertens sollte der Punktwert der GOZ angepasst werden. Wer Geld für Projekte wie die PKW-Maut und die TI hat, sollte auch für die angemessene Erstattung von Leistung Geld ausgeben können. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Kollegen sich gegen die TI entschließen würden, um eine starke Verhandlungsposition zu erreichen. Mit kollegialen Grüßen Ingo Teuchert, Garmisch-Partenkirchen

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