Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15, 16.8.2019, (1746) - , 16.8.2019, (1746) Im Februar rief mich Dr. Rainer Schwedt, Vereinsvorsitzender des namCare e. V., an und fragte, ob ich wieder mit nach Namibia flie- gen würde – na klar! Nachdem ich auf der IDS in Köln meine „Bittgänge“ für Materialien erledigt hatte, kam ich beim Abflug auf 66 Kilogramm Gepäck. Alles – angefangen von Watterollen über Desinfektionstücher, Instrumente, Composite – wird benötigt, denn es gibt in Südwestafrika kein Dentaldepot, das Materialien schnell liefern würde. Im Vorfeld telefonierten wir viel, wer was mitbringt. Logistik ist die halbe Miete. Dr. Schwedt und ich sind ein eingespieltes Team, schließlich war das unser dritter gemeinsamer Einsatz, der zweite mit namCare. Es ist eine kleine, aber sehr feine Organisation, die auf Nachhaltigkeit setzt. Ich hoffe, der Erfolg wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Am 7. April traf ich mich mit Dr. Schwedt und dem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen Dr. Dr. Christoph Fischenbeck am Frankfurter Flughafen. Insgesamt 14 Stunden dauerte der Flug nach Windhoek. Dort angekommen fuhren wir sechs Stunden mit dem Jeep auf der Autobahn in Richtung Norden. Der erste Zwischenstopp war Outjo, wo wir die erste Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen ging es über eine Schotterpiste noch einmal fünf Stunden bis zu unserem Ziel: Sesfontein. 66 kg Materialien im Gepäck Wer bei einem solchen Einsatz mitfährt, er- fährt viel Wertschätzung seitens der Zahn- ärzte – das begeistert mich immer wieder! Hier arbeitet man im Team auf Augenhöhe zusammen, hilft sich und respektiert sich. Jeden Abend nach Feierabend wird der Tag reflektiert und besprochen. Man verlässt sich blind auf das Team. Im Dorf selber gibt es nichts. Und wenn ich sage nichts, meine ich nichts. Nothing, zumindest wenn man eine Shoppingmeile oder eine Mainstreet erwartet. Was es gibt, sind Sand, Staub, Sonne und viele Menschen, die dankbar sind, dass jetzt zweimal jährlich ein Zahnarztteam kommt. Und es gibt eine „Lodge“ – unser Zuhause –, eine Schule mit Internat für 780 Kinder, einen Supermarkt, in dem man Getränke, Putzmittel und einige Hygieneartikel kaufen kann, sowie ein „Health Center“. Das vor zwei Jahren eröffnete Ge- sundheitszentrum wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen. In diesem Hospital arbeiten zwei Krankenschwestern, die zur Not auch einen Kaiserschnitt machen, ein „Chief“ der Pharmazie und ein Helfer. Wer eine größere Operation benötigt, muss sechs Stunden Schotterpiste bis zum nächsten Krankenhaus in Opowu fahren, wo Ärzte vorhanden sind. Eine ZMF in Namibia „Mein RDG ist ein Spülbecken“ Sylvia Gabel In diesem Jahr wurde ich zur „Wiederholungstäterin“: Als Zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF ) flog ich im April wieder für zwei Wochen mit namCare nach Namibia. Als wir um 8 Uhr morgens an der Klinik ankamen, warteten dort schon 80 Patienten! Insgesamt 13 Osteotomien führten wir an diesem ersten Tag durch – sportlich, oder? Vorsitzender des Vereins ist Dr. Rainer Schwedt aus Heusweiler. Er engagiert sich seit acht Jahren in der zahnärztlichen Ent- wicklungshilfe in Namibia. Zusammen mit Dr. Markus Schifferdecker, Dr. Dieter Lehmann, Dr. Patrick Goedicke und Dr. Christoph Fischenbeck baut er eine nach- haltige Grundversorgung in der südlichen Kuene-Region auf. Für den November planen Schwedt und Lehmann ihren siebten gemeinsamen Einsatz. Spendenkonto bei der apoBank: IBAN: DE26 3006 0601 0006 2836 41 BIC: DAAEDEDDXXX Spenden sind steuerlich anrechenbar. dental aid for namibia namCare e. V. – Sylvia Gabel war mit namCare unterwegs. Hier berichtet sie von Ihrem Einsatz. Gabel arbeitet als ZMF und Datenschutz-, MPG- und Hygiene- beauftragte in einer Gemeinschaftspraxis in Lindlar. Sie ist Referats- leiterin Zahnmedizinische Fachangestellte beim Verband medizinischer Fachberufe e. V. (VmF). Alle Fotos: Sylvia Gabel 88 Gesellschaft

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