Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15, 16.8.2019, (1748) - , 16.8.2019, (1748) Sowohl auf den Philippinen als auch in Argentinien und in Chile sind zahnärztliche Behandlungen keine Selbstverständlichkeit, vor allem nicht für die ärmere Bevölkerung. Zum einen fehlt es an zahnmedizinischen Fachkräften und gut ausgestatteten Behandlungsräumen, zum anderen sind schlichtweg kein Geld und kein Bewusstsein für Mundgesundheit vorhanden. Zähne, die schmerzen, werden unter ein- fachsten Bedingungen extrahiert – die bil- ligste und sicherste Variante, um Folge- beschwerden und -kosten zu vermeiden. Eine flächendeckende Prävention fehlte bisher in den betroffenen Ländern. 2014 berichteten die Salesianer Don Boscos, eine Partnerorganisation des HDZ, dass der Zahn- status bei Kindern und Jugendlichen in ihren Kirchengemeinden auf den Philippinen be- sorgniserregend sei. Daraufhin beauftragte das HDZ Dr. Klaus de Cassan, präventive Maßnahmen zur Zahngesundheit in den Gemeinden durchzuführen. Auf Basis dieser – guten – Projekterfahrungen beschlossen beide Hilfsorganisationen, für die Philippinen ein Programm für die Dauer von zwei Jahren zu etablieren, das „Oral Health Care Program (OHCP I)“. Die Kosten für die verschiedenen Aktivitäten wurden geteilt. 2014: Die ersten Einsätze „Das Programm sollte nicht nur Zahnpro- phylaxe-Einsätze in Dörfern, Kindergärten, Schulen und Kliniken umfassen, sondern weitere Maßnahmen beinhalten“, berichtet Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte OHCP: ein Programm, das wirkt! Vier Buchstaben – OHCP – stehen für das dreistufige „Oral Health Care Program“, das die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) in Zusammen- arbeit mit Partnerorganisationen seit einigen Jahren auf den Philippinen, in Argentinien und in Chile durchführt. Prophylaxe-Unterricht in der Dental-Clinic in Bugko, Philippinen Foto: Dr. Klaus de Cassan 90 Gesellschaft de Cassan. Hierzu zählten unter anderem die Gewinnung von Multiplikatoren vor Ort (Zahnärzte, Apotheker, Health-Worker) und eine entsprechende Ausstattung (Zahnbürsten, Plaquefärbetabletten, Zahnpasta, Fluoridgel, pH-Papier, Zahnputzbecher, Spiegel, Bild- material). Auch die Kosten für Fahrten und Schulungen der Multiplikatoren mussten aufgebracht werden. 2016: Weniger Karies! Auf der im Frühjahr 2016 durchgeführten Inspektionsreise (mit dem ehemaligen Vor- steher des HDZ, Dr. Klaus Winter) wurden bereits erste Erfolge des Programms sicht- bar: Die Kariesintensität der Kinder hatte sich bereits deutlich gemindert. Die Freude darüber war groß – und so ent- schlossen sich die Partner, OHCP I nicht nur fortzusetzen, sondern auszubauen, wenn- gleich Don Bosco eine weitere finanzielle Unterstützung nicht garantieren konnte. Das HDZ erklärte sich bereit, die Kosten für eine Fortsetzung („OHCP II“) in den Jahren 2017 und 2018 in Höhe von rund 20.000 Euro allein zu tragen und – bei einer weiter positiven Entwicklung – auf Stufe 3 (OHCP III, 2019 bis 2020) auszuweiten. 2019: Die dritte Stufe startet Auch die dritte Stufe sollte wieder in Eigen- regie und komplett aus Spendenmitteln fi- nanziert werden. Ende Februar 2019 startete de Cassan seine Reise auf die Philippinen. „Die Mehrzahl der freiwilligen Health- Worker vor Ort habe ich selbst geschult. Ich freute mich zu sehen, wie motiviert sie sind“, erzählt de Cassan. Doch für die ange- strebte Selbstständigkeit seien eine regel- mäßige Kontrolle und die Überwachung durch örtliches Fachpersonal wie Zahnärzte und Prophylaxekräfte unabdingbar. „Aus diesem Grund war ich sehr froh, dass ich mit Dr. Aussie Trinidad-del Rosario eine geeignete Zahnärztin für unser Programm gewinnen konnte. Das war ein kleines Wunder, denn in der Regel sind die lokalen Zahnärzte auf den Philippinen wenig an prophylaktischen Tätigkeiten interessiert, da sie Einkommensverluste befürchten. Hinzu

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