Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 109, Nr. 17, 1.9.2019, (1804) Fast 90 Prozent der Befragten waren in den vergangenen zwölf Monaten beim Arzt, führte der Vorstandsvorsitzende der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, bei der Vorstellung der Untersuchung am 16. August in Berlin aus. Davon gaben 91 Prozent der Patienten an, ein gutes oder sehr gutes Vertrauensverhältnis zu ihrem Arzt zu haben, so Gassen. Zwei Drittel mussten „dringend“ zum Arzt Auf die Frage, wie dringlich die Patienten selbst ihren letzten Arztbesuch einschätzen, antworteten zwei Drittel (66 Prozent) mit „dringlich“ (47 Prozent) oder „sehr dring- lich“ (19 Prozent) – unabhängig davon, aus welchem Grund dieser erfolgte. Selbst An- lässe wie eine Vorsorgeuntersuchung oder eine Impfung empfanden 36 Prozent der Befragten noch als „eilig“ oder „sehr eilig“. „Die ‚gefühlte‘ Dringlichkeit ist in vielen Fällen höher als die tatsächliche – auch wenn das aus medizinischer Sicht nicht an- gebracht ist“, sagte Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. Lieber gleich in die Notaufnahme Wenn Patienten nachts oder am Wochen- ende ärztliche Hilfe benötigen, gehen sie meist in ein Krankenhaus respektive eine Ambulanz. Ohne allzu große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, zwischen Berufstätigen und Rentnern oder zwischen Ost und West waren 20 Prozent aller deutsch-sprachigen 18- bis 79-Jährigen nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einmal selbst zur Behandlung in der Notaufnahme. Aber auch an normalen Werktagen, wenn die Praxen geöffnet sind, werden die Not- aufnahmen häufig frequentiert. Diesen Um- stand stuft die KBV als problematisch ein: „Wir wissen, dass ein großer Teil der Patien- ten, die im Erkrankungsfall die Notaufnahme KBV-Versichertenbefragung Schluss mit „Warten, bis der Arzt kommt.“ Fühlen sich die Deutschen krank, möchten sie schnell behandelt werden. Deshalb gehen sie rasch zum Arzt, oft auch in die Notaufnahme. Dabei schätzen Patienten die Dringlichkeit von Terminen oft höher ein, als sie aus medizinischer Sicht ist. Dies ist ein Ergebnis der jüngsten Versichertenbefragung, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) durchführte. Alle Grafiken KBV 18 Politik
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