Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 109, Nr. 17, 1.9.2019, (1808) privat Versicherter mit keinen oder nur sehr kurzen Wartezeiten rückläufig ist. Umgekehrt gibt es über die Jahre betrachtet inzwischen auch deutlich mehr PKV-Angehörige mit längeren Wartezeiten für einen Arzttermin. Der Anteil der Patienten, die länger als drei Wochen auf einen Termin warten mussten, ist in allen Versichertengruppen in den zurück- liegenden Jahren prozentual am stärksten gestiegen. Grund laut Gassen: „Arztzeit wird immer knapper. Die Tatsache, dass wir einen nahezu barrierefreien Zugang zu ärztlichen Leistungen haben, ohne Steuerung, bei gleichzeitig steigendem medizinischen Be- darf, führt dabei auch noch zwangsläufig zu einer höheren Nachfrage.“ Deutliche Unterschiede bei den Wartezeiten gibt es vor allem auch zwischen den Fach- arztgruppen: Patienten, die beim letzten Arztbesuch einen HNO-Arzt oder einen Chirurgen aufsuchten, mussten deutlich weniger Zeit einplanen, um einen Termin zu erhalten, als Personen, die bei einem Frauenarzt, einem Kardiologen oder einem Psychiater einen Beratungs- oder Behand- lungstermin benötigten. Während beim HNO-Arzt 31 Prozent ohne Wartezeit be- handelt wurden, sind es knapp drei Viertel der Patienten beim Frauenarzt oder beim Herzspezialisten, die auf ihren Termin mehr als drei Tage gewartet haben. Beim Kardio- logen (44 Prozent), beim Frauenarzt (41 Prozent), beim Hautarzt (37 Prozent), beim Augenarzt (35 Prozent) und beim Psychiater (35 Prozent) liegt der Anteil der Patienten, die länger als drei Wochen auf einen Termin warten, bei mehr als einem Drittel. Die Hälfte hat Probleme, einen Facharzt zu finden Für 68 Prozent aller Befragten gibt es nach eigenem Dafürhalten dort, wo sie wohnen, genügend Hausärzte. Allerdings ist dies laut Befragung für rund ein Drittel (27 Prozent) nicht der Fall. Viele Patienten (30 Prozent) haben auch Schwierigkeiten, für sich selbst einen Hausarzt zu finden. Noch angespann- ter ist die Lage bei Fachärzten: Hier meinen 44 Prozent, dass es wohnortnah zu wenige Fachärzte gibt. Erheblich größer sind hier dann auch die Konsequenzen: Für fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten, war es schon einmal schwierig, einen geeigneten Spezialisten zu finden. sg wird seit 2006 regelmäßig von der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH im Auftrag der KBV durchge- führt. Im Zeitraum vom 11. März bis zum 29. April 2019 wurden telefonisch mehr als 6.100 Versicherte ab 18 Jahren zu ihrer Einschätzung der Versorgungssituation in Deutschland befragt . \ Die KBV-Versicherten- befragung ... I NFO 22 Politik

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