Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
Natürlich macht jeder mal Fehler, das ist nicht verwerflich. Verwerflich ist nur, abends nach Hause zu gehen und am nächsten Morgen denselben Fehler nochmals zu machen. Fehler passieren, aber man sollte daraus lernen. Insofern mache ich manchmal gern einen nachdenklichen Eindruck. Aber: Mich hat natürlich die großartige rheinische Mentalität geprägt, die einen lehrt, mit dem „menschlich-allzu-Menschlichen“ verständnisvoll umzugehen. Und dazu gehört unbedingt eine gewisse Portion Humor. Und die Erkenntnis, sich selbst nicht ernster zu nehmen, als es unbedingt sein muss. ? Damit sind Sie Ihrer Wahlheimat Köln ja ganz eng verbunden ... Klar! Der Kölner ist damit immer gut gefah- ren. Ich bin in Köln, obwohl nicht dort auf- gewachsen, damit auch gut gefahren. Es steckt eine gewisse Philosophie dahinter: Man muss ein wenig Abstand bewahren, um den Herausforderungen gerecht zu werden. In dem Moment, wo Sie in Hektik verfallen – wie gesagt, mit den Hühnern mitlaufen – fehlt Ihnen die Orientierung. Dann ist man auch nicht mehr in der Lage, folgerichtig und gezielt zu reagieren. ? Eine letzte Frage: Welcher politische Sparringspartner hat Sie am meisten beeindruckt? Das mit dem Beeindrucken ist ja immer so eine Sache: In einer Standesfunktion hat man keine wirklichen persönlichen Kontakte. Diese Kontakte gelten meistens der Funk- tion, aber nur ganz selten dem Menschen. Fakt ist: In dem Moment, wo man die Funk- tion nicht mehr bekleidet, verändert sich das ganze Gefüge. Das muss man wissen, und das ist auch okay so. Ich bin kein Mensch, der mit oder ohne Funktion zu einer Person aufschaut. Viel mehr beeindrucken mich Menschen, die mit ihrem Tun Wichtiges bewirken. Zum Beispiel, wenn ich mit jemandem spreche, der bei Katastropheneinsätzen seine Praxis oder Arbeitsstelle verlässt und drei Wochen damit zubringt, Toten ihre Identität zurück- zugeben. Das finde ich höchst beeindruckend. Davor habe ich großen Respekt. Die Fragen stellte Gabriele Prchala. Hinweis auf Online-Biografie \ Geboren am 10.9.1949, verheiratet, drei Kinder \ 1969–1975: Studium der Zahnheilkunde in Kiel, 1975 Approbation Beruflicher Werdegang: \ 1975–1979: Assistent an der Klinik für MKG-Chirurgie, seit 1978 Fachzahnarzt für Oralchirurgie, 1979 Promotion zum Dr. med. dent. \ 1980–2016: Niederlassung in eigener Praxis in Köln Zahnärztekammer Nordrhein: \ 2000–2010: Präsident. Referate: Gesund- heitspolitik, Öffentlichkeitsarbeit, Europa- politik, Euregio, GOZ Bundeszahnärztekammer: \ seit 2000 Mitglied des Vorstands \ seit 25.10.2008 Präsident. Gesamtverant- wortung/Repräsentanz: Gesundheits- und Sozialpolitik, GOZ und Gebührenrecht, In- ternationale Zusammenarbeit, Mitglied der deutschen Delegation der World Dental Federation (FDI), der European Regional Organisation (ERO) und des Council of European Dentists (CED) Sonstige Mitgliedschaften: \ Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Akademie Praxis und Wissenschaft (APW), Freier Ver- band Deutscher Zahnärzte, Chicago Dental Society/American Dental Association (ADA) Mitglied im Aufsichtsrat: \ Deutsche Apotheker- und Ärztebank \ Deutsche Ärzteversicherung Mitglied im Beirat: \ Deutsche Ärzteversicherung Bundesverband der Freien Berufe: \ 2013–2019 geschäftsführender Vizepräsident Kurzbiografie Dr. Peter Engel
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