Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
terium tuberculosis, M. bovis, M. africanum und M. microti [Handa et al., 2012]. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel sechs bis acht Wochen. Meistens macht sich die Infektion aber erst durch eine spätere Reak- tivierung der latenten Mykobakterien be- merkbar. Allein in Deutschland wurden 2018 dem Robert Koch-Institut 5.429 Tuberkulose- fälle gemeldet. Entgegen der Erwartung eines Rückgangs blieb die Zahl der Erkran- kungen von 2017 bis 2018 relativ konstant [Hauer et Perumal, 2018]. Risikofaktoren, wie ethnische Einflüsse oder HIV-Vorerkran- kungen, werden derzeit kritisch untersucht [Mekonnen et al., 2019]. Man differenziert die wohl älteste Infektions- krankheit in eine offene und eine geschlos- sene Tuberkulose. Bei der offenen Tuberku- lose ist der Respirationstrakt besiedelt, so- dass ein aerogenes Infektionsrisiko besteht. Eine Prävalenz konnte bei älteren Männern festgestellt werden, wohingegen die ge- schlossene Form der Tuberkulose, wie im vorgestellten Fall, eher von jüngeren Er- wachsenen zwischen 20 und 40 Jahren dominiert ist [Kalaidina et Holbrook, 2018]. Die geschlossene Tuberkulose manifestiert sich extrapulmonal, wobei eine Ansteckungs- gefahr nur bei direktem Kontakt durch das betreffende Organ oder bei Verletzungen besteht [Handa et al., 2012]. Die häufigste extrapulmonale Erscheinungsform ist die Lymphknotentuberkulose. Sie exprimiert sich vor allem zervikal, aber auch abdominal, axillär, inguinal, mediastinal oder multi- lokulär [Schaberg et al., 2017]. Häufig wird davon ausgegangen, dass es sich hier vor allem um eine lokale Reaktivierung von im Rahmen einer Primärinfektion besiedelten Lymphknoten handelt. Die klinische Diagnostik ist bei der Lymph- knotentuberkulose von enormer Bedeutung, da sie bei Bestehen einer B-Symptomatik (Nachtschweiß, Müdigkeit, Gewichtsverlust) nicht selten mit akuten Infekten wie etwa der Influenza verwechselt wird. Die Aus- prägung der Symptomatik ist allerdings patientenabhängig, sodass die Infektion aufgrund eines möglichen atypischen Ver- laufs unerkannt bleiben und sogar letal enden kann [Kalaidina et Holbrook, 2018]. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT, MRT oder minimal-invasive Eingriffe wie die Feinnadelaspiration – die aber wegen der Verschleppung von Zellen kontrovers disku- Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie 2 CME-Punkte der BZÄK/ DGZMK. Bergung von dislozierten Implantaten CME AUF ZM - ONLINE Abbildung 1: Sonografische Darstellung eines 2 cm x 1,5 cm großen Lymphknotens zervikal links mit deutlichem Hiluszeichen Abbildung 2: Computertomografie in koronarer Schicht zur weiterführenden Diagnostik: Der bereits in der Sonografie beschriebene Lymphknoten stellt sich links zervikal-submandibulär dar. CGMCOM-9961_DEN_0719_LEM Wahre Perfektion entfaltet sich erst, wenn allen Facetten einer Software gleichermaßen viel Sorgfalt gewidmet wurde. CGM Z1.PRO stellt präzise Lösungen für die Individualität Ihrer Praxis bereit und unterstützt Sie dabei, Hochkarätiges zu leisten. cgm-dentalsysteme.de cgm.com /de
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