Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 109, Nr. 17, 1.9.2019, (1794) ZApprO – Eine große Chance wurde verpasst! \ Zum Beitrag „Neue Zahnärztliche Approbationsordnung: Zahn- und Humanmediziner lernen weiter getrennt“, zm 13/2019, S. 18–19. Schon zu meiner Studentenzeit 1966 bis 1971 in München hat- ten wir in den letzten Semestern eine Arbeitsgruppe der Fach- schaft, die wie ich unsere Aus- bildung als völlig veraltet und die Approbationsordnung als nicht mehr zeitgemäß einstufte und Vorschläge für eine neue Ausrichtung erarbeitete, die da- mals natürlich nirgends Gehör fanden. Im kritischen Rückblick und nach reichlichster Berufserfahrung bis zum heutigen Tag stimmt es einen schon bitter, wenn man daran denkt, wie lange sich in puncto Novellierung überhaupt nichts getan hat und welches dürre Ergebnis nun zustande gekommen ist. In München war man, was die nicht spezifisch zahnmedizi- nischen vorklinischen Semester betraf, damals schon wesentlich weiter als heute: Im 1. Semester gab es einen Präparierkurs ge- mischt mit Medizinstudenten und auch alle weiteren Praktika, von Physik bis Physiologie und Biochemie, wurden in gemisch- ter Besetzung abgehalten – nur leider wurden diese Scheine bei der späteren Aufnahme eines Medizinstudiums nicht anerkannt! Als besonders anachronistisch empfanden wir die vorklinische und klinische Prothetikausbil- dung, an der sich, wie man so hört, nicht viel Grundsätzliches geändert hat: Nach wie vor müssen die Studenten einen Großteil ihrer Zeit im Zahnklinik- Labor beim Schnitzen von Wachszähnen, Drahtbiegeaktio- nen sinnlosester Art und dem Gießen von Inlays und Kronen etc. verplempern, obwohl schon damals kein Zahnarzt, wenn er nicht schon vorher Dentist ge- wesen war, selbst noch etwas im Praxislabor herstellte. Deshalb wäre realitätsnah analog zum Krankenhauspraktikum der Mediziner ein unbezahltes 3-monatiges Praktikum in einem gewerblichen Zahnlabor jeweils im Vorklinik- und im Klinik- abschnitt die wesentlich effek- tivere Lösung, denn dort könn- ten die Studenten wirklichen Könnern über den Rücken schauen und sich nicht von irgendwelchen frischgebackenen Klinikassistenten „schikanieren“ lassen. Zumal es ja so war (ob es noch so ist?), dass gerade in den Fächern Kons und Prothetik nicht immer die Jahrgangsbesten an der Uni verblieben. Es sei denn, sie strebten eine explizit wissenschaftliche Karriere an. Im Übrigen wäre auch ein verpflich- tendes Krankenhauspraktikum für Zahnmediziner vor Studien- antritt dringend geboten. Jedenfalls hätte mit dem damali- gen Modell schon vor 30 Jahren die Möglichkeit bestanden, im vorklinischen Abschnitt Human- und Zahnmediziner gemeinsam zu unterrichten, was nebenbei auch kostensparend gewesen wäre. Und mit der Reduzierung des „Laborhandwerks“ in den klinischen Semestern bestünden viel Raum und Zeit für Wichtigeres! Dr. Fritz Anetsberger, Landshut Frauen in die Standes- vertretung – Geht auch ohne Zwangsquote \ Zum Beitrag „Frauen im Vorstand der Kammern und KZVen: 40 sind schon oben!“, zm 15-16/2019, S. 84–87. Es freut mich sehr, dass die zm über Zahn- ärztinnen berichten, die in der Standes- vertretung Ämter übernommen haben. Das hilft sicher, junge Kolleginnen zu ermutigen, sich ebenfalls zu engagieren. Der kürzlich gegründete Ausschuss „Frauen- förderung“ der KZBV, zielt in die gleiche Richtung. Wir hoffen sehr, dass Bewegung in die Sache kommt, hoffentlich ganz ohne „Zwangsquote“. Dr. Christine Ehrhardt, stv. Vorsitzende der VV der LZK Rheinland-Pfalz \ Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinn- wahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte ge- ben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Le- serbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion Zahnärztliche Mitteilungen Behrenstraße 42, 10117 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Corrigendum \ Zum Beitrag „Frauen im Vorstand der Kammern und KZVen: 40 sind schon oben!“, zm 15-16/2019, S. 84–87 Hier war der Fehlerteufel in der Redaktion: Im genannten Artikel ist Frau Dipl.-Stom. Bettina Suchan nicht ganz korrekt dargestellt: Frau Suchan ist nicht einfach „Mitglied des Vorstandes“, sondern die Vizepräsidentin der Kammer. 8 Leserforum
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