Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

jameda – Trotz partnerschaftlicher Neuausrichtung ändert sich nichts \ Zum Beitrag „Neuausrichtung bei jameda: Der Anfang vom Ende der Arztbewertung?“, zm 15-16/2019, S. 14. Solange jameda seine lauterkeitsrechtliche Achillesferse beibehält, sind seine neuen „Claims“ völlig uninteressant, bestenfalls ein Ablenkungsmanöver. Die Kombination von Bewertung und voll- ständiger Arztlistung ist solange rechtswidrig, wie man von zahlen- den Portal-Kunden lebt. Der ehemalige BGH-Vorsitzende Wolfgang Büscher hat das 2017 ausführlich erläutert. Parteilichkeit ist im Geschäftsinteresse solcher Portale. jameda hat die Möglichkeit, bei der Veröffentlichung von Negativbewertungen und der Löschung von Positivbewertungen unkontrolliert, willkürlich und selektiv vorzugehen, in Abhängigkeit vom Kundenstatus. Jetzt erklärt jameda seine Absicht, mit den Heilberuflern partner- schaftlich zusammenzuarbeiten zu wollen. Auf jamedas „Partner- schaft“, die wir via Zwangslistung aufoktroyiert bekommen sollen, können wir Zahnärzte sehr gut verzichten. Der „neue Claim“ jamedas ist nur das alte Ablenkungsmanöver, mit dem das Portal sein lukratives, einfaches und groteskes Modell „Schutzgelderpres- sung“ retten möchte. Wir sollten uns nicht blenden lassen, uns das nicht gefallen lassen, sondern dem Spuk mittels Lauterkeitsrecht ein Ende bereiten. Das Gesetz ist da. Wir müssen es nur anwenden. Dr. Peter Gorenflos, Berlin jameda – Zielführende Zahnarztsuche ohne verlässliche Daten? \ Zum Beitrag „Neuausrichtung bei jameda: Der Anfang vom Ende der Arztbewertung?“, zm 15-16/2019, S. 14. jameda möchte zum digitalen Mittler zwischen Arzt und Patient werden, wobei das Auffinden passender Ärzte im Fokus stehen soll. Bei Zahnärzten dürfte das überflüssig sein, denn es gibt diese Lis- ten bei den Landeszahnärztekammern bereits. Dort ist außerdem gesichert, welche anerkannte fachliche Qualifikation der Zahnarzt besitzt. Bei jameda werden die Angaben von Kollegen dem Patienten nicht differenziert dargestellt. Alle kommen in einen Topf (selbsterklärter Interessenschwerpunkt, Tätigkeitsschwerpunkt, Master of Science, Spezialist, Fachzahnarzt) und das konterkariert so die als neutral propagierte Suchfunktion. Was soll zukünftig besser sein, wenn sich nichts ändern wird – außer dem Motto? Dr. Gregor Gutsche, Koblenz

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