Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

immer gut tun. Ein Antreiber kann zum Beispiel „Sei perfekt!“ sein. Oder auch „Mach es allen recht!“. Diese Antreiber sind oft nützlich, weil sie uns helfen, unsere Auf- gaben gut und sorgfältig zu erfüllen. Manchmal sind sie aber ganz und gar fehl am Platz – etwa wenn wir nicht am Schreibtisch, sondern am Abendbrottisch mit unseren Lieben sitzen. Obwohl kein Stuhl frei ist, drängt sich der Antreiber „Sei perfekt!“ dazu und redet ohne Unter- brechung: „Das hättest Du aber besser hin- kriegen müssen! So kann das nicht weiter- gehen!“ Und so weiter. Da können Sie ruhig mal widersprechen. Manchmal kann so ein Selbstgespräch ganz praktisch sein, wenn auch etwas unge- wohnt: „Jetzt brauche ich Dich nicht. Geh doch mal joggen (oder ins Konzert oder ins Kino), wir sprechen uns morgen früh wieder.“ Oder: „Setz Dich zu uns und trink ein Bier. Jetzt ist Entspannung angesagt!“ ... doch nach Feierabend sollten die Erlauber regieren Neben den harten Antreibern gibt es auch noch die netten, liebevollen Erlauber. \ Setzen Sie Ihren Antreibern einen Erlauber entgegen, etwa dem Antreiber „Sei perfekt!“ den Erlauber „Ohne Fehler lernt man nix.“ Manchmal sind es aber nicht Gedanken an die Arbeit, die uns nach Feierabend davon abhalten, zu entspannen und abzuschalten. Auch der Familienalltag ist nicht konfliktfrei. Deswegen macht es Sinn, von vornherein humorvolle Wege zu suchen, um mit Miss- verständnissen, unfairen Vorwürfen und Ähnlichem umzugehen. „Wohlwollender Humor hat eine geradezu magische Wirkung“, sagt der Mathematiker und Psychologe John Gottman. „Nichts sonst bringt den aufgeregten Puls während eines Streits nachweislich so schnell wieder herunter, hilft dem Kopf dabei, wieder klar zu denken.“ \ Wenn Sie das nächste Mal in die Küche kommen, der Partner mit dem Kind streitet und Sie auch gleich noch mit angemeckert werden: Verlassen Sie den Raum, setzen Sie einen Fahrradhelm auf und kommen Sie wieder rein: „Bevor es Verletzte gibt, schütze ich mich lieber.“ Da kann sich auch der verärgerte Partner kaum dem Schmunzeln verweigern. Humor kann unterbrechen und ablenken und durch Irritation das Verhaltensmuster des Gegenübers ändern – und auch bei uns selbst für einen Perspektivwechsel sorgen. Sowohl bei denen, die Strichlisten für die verbleibenden Sekunden bis zum Feier- abend führen, als auch bei denen, die Probleme und Konflikte aus der Praxis mit nach Hause nehmen. Trauen Sie sich, Per- spektivwechsel und positive Umdeutungen in Ihren Alltag – und in Ihren Feierabend – einzubauen. Eva Ullmann gründete 2005 das Deutsche Institut für Humor in Leipzig. Seitdem trai- niert sie Unternehmen, wie sie die Ressource Humor für sich optimal nutzen können. Ihre Kollegin Dr. Kareen Seidler erforscht den Humor auf wissenschaftlicher Basis. Die Initiative „Arzt mit Humor“ fördert wertschätzenden Humor bei Ärzten und Pflegekräften aller Fachrichtungen. Weitere Informationen unter www.arztmithumor.de Auf zm-online.de finden Sie weitere Beiträge der Autorinnen – etwa über humorvolle Kommunika- tion mit Angstpatienten, „Humor-Prophylaxe“ oder Status und Körpersprache in der Arzt-Patienten-Kom- munikation – auf der Themenseite „Humor als Kommunikationsmittel“. Folgen Sie einfach dem QR-Code! Foto: Matthias Nowak Foto: People Photography SOFTWARE Info-Service: Tel. 02744/920032 YOUTUBE-Tutorials TOPTIMER TERMINPLANER LABOR-EXPRESS LABORABRECHNUNG AZ-CONTROLL ARBEITSZEITERFASSUNG www.beycodent.de

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