Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18
zm 109, Nr. 18, 16.9.2019, (1952) Umfrage zum Thema Ruhestand Ärzte fühlen sich durch Politik gefrustet Der Unwille unter niedergelassenen Ärzten gegenüber der Politik nimmt einer aktuellen Umfrage des Ärztenachrichtendienstes aend.de zufolge zu: Gut zwei Drittel (67 Prozent) sindmit den der- zeitigen Arbeitsbedingungen und den gesundheitspolitischen Plänen der Bundesregierung so unzufrieden, dass sie ihre Tätigkeit als Kassenarzt früher als ursprünglich geplant beenden wollen. Die Faktoren, die der Befragung zufolge die Ärzte am meisten frusten, sind: „Geringschätzung der ärztlichen Arbeit durch die Politik“, gefolgt von „Die Politik regiert in die Praxisorganisation hinein“, der Bürokratielast sowie der Vergütung und Arznei- mittelregressen. Gefragt, in welches Lebensalter das voraussichtliche Ende der eigenen Kassenarzttätigkeit fallen soll, antworteten 39 Prozent, sie seien fest entschlossen, die Kassenzulassung noch vor dem 65. Lebensjahr abzugeben. Wenn finanzielle Verpflichtungen wie das Abbezahlen des Praxiskredits nicht wären, würde diese Zahl noch höher ausfallen. Zwei von fünf Ärzten betonten, dass sie sich gezwungen sähen, aufgrund offener Raten länger als gewünscht in der Praxis bleiben zu müssen. 53 Prozent der befragten Ärzte können sich vorstellen, nach der Rückgabe der Kassenzulassung als Privatarzt weiterzuarbeiten, 23 Prozent wollen danach den Beruf nicht mehr ausüben, 24 Prozent sind noch unentschlossen. Die Werte sollten laut änd in der Öffentlichkeit und auch in der Politik als Warnsignal gelten. pr Der Nachrichtendienst aend befragte vom 19. bis zum 25. August nicht repräsentativ seine Mitglieder zum Thema Ruhestand per E-Mail – 1.956 niedergelassene Haus- und Fachärzte nahmen teil. DAK-Präventionsradar Jedes fünfte Schulkind trinkt regelmäßig Energydrinks Zu diesem Ergebnis kommt eine Schulstudie des Instituts für The- rapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und der DAK. „Regel- mäßig“ meint dabei mindestens einmal im Monat. Das DAK-Prä- ventionsradar stellt dabei einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum der aufputschenden Getränke und gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht, Schlaf- störungen und Hyperaktivität her. Ein großes Problem sei auch die Werbung, die die Energydrinks für die Jugendlichen „besonders attraktiv“ mache. Jungen seien hier besonders betroffen: Von den täg- lich Konsumierenden (3 Prozent) sind zwei Drittel männlich. Den hohen Gehalt an Koffein, Zucker und synthetischen Zusatz- stoffen nennt Studienleiter Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom IFT- Nord als Ursache für den direkten Zusammenhang zu Schlafpro- blemen, Übergewicht und Hyper- aktivität. Dieser werde bereits beim regelmäßigem Konsum von einem Energydrink pro Monat deutlich – und verstärke sich bei vieltrinkenden Jugendlichen. So berichten fast zwei Drittel (63 Prozent) mit täglichem Konsum von Problemen beim Ein- oder Durchschlafen. Jugendliche, die nie oder selten Energydrinks trinken, geben deutlich weniger Schlafstörungen (41 Prozent) an. Unter den Vieltrinkenden leiden auch 16 Prozent an Übergewicht – doppelt so viele wie bei jenen, die keine oder kaum Energydrinks konsumieren. Von denen, die täg- lich zu den stark koffeinhaltigen Softdrinks greifen, kann sich ein Fünftel nur schwer konzentrieren. ks/pm Der DAK-Präventionsradar unter- sucht jährlich das körperliche und psychische Wohlbefinden sowie das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Für die vorliegende Studie von 2019 wurden etwa 14.000 Schulkinder aus 13 Bundesländern befragt. Bewertung der Nasoalveolar-Molding-Methode bei LKG-Spalten IQWiG: Der Nutzen muss untermauert werden Vorliegende Studien zur Nasoalveolar-Mol- ding-Methode (NAM) sind von schlechter Qualität und thematisieren nicht die mög- lichen Nebenwirkungen. Zu diesem Urteil kommt eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Arbeitsgruppe der Medizinischen Hoch- schule Hannover (MHH) hatte vier Studien zur Nasoalveolar-Molding-Methode (NAM) identifiziert und geprüft. Ergebnis: Wichtige Einflüsse auf das Behandlungsergebnis, etwa die Ausprägung der Spaltfehlbildung, seien in den Studien nicht berücksichtigt. Zudem habe man die Studienteilnehmer meist nur über einen kurzen Zeitraum beob- achtet. Ob eine NAM-Behandlung die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen oder körperliche Funktionen wie Atmung oder Sprache verbessert habe, sei ebenfalls nicht untersucht worden. Auch Studienergebnisse zu Nebenwirkungen wie Schmerzen oder Narben sowie zur Anzahl und Dauer der Operationen fehlten. „Aus- sagen zum Nutzen oder Schaden der NAM lassen sich deshalb aus diesen Studien nicht ableiten“, so das IQWiG. Fazit: Nicht zuletzt um die betroffenen Kinder und deren Eltern nicht unnötigen Risiken auszusetzen, muss der medizinische Nutzen der NAM-Methode mit validen Daten untermauert werden. Diese Aspekte sollten zukünftig in hochwertigen Studien mit höherer Aussagesicherheit untersucht werden, fordert das Institut. mg Foto: Maos – AdobeStock 14 Nachrichten
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