Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

gefallen, Prothesenlagerflächen haben sich infolge Atrophie verändert oder Zähne zur Abstützung der Prothesen sind gewandert. Oft signalisieren Patienten Schmerzen ver- bal, über Grimassieren, über Vermeidungs- oder Abwehrverhalten – dann werden wir Duplikatprothese (Abbildung 6) Bei dieser demenziell erkrankten Patientin sind mit der Zeit die letzten Ankerzähne im Ober- kiefer verloren gegangen beziehungsweise abgebrochen. Die Patientin ist zudem mit einer Unterkiefer-Klammer-Prothese versorgt, die sie aber nicht mehr toleriert und trägt, da in der Vergangenheit durch eine distal offene Doppelarmauflageklammer immer wieder bei der Eingliederung die Wange verletzt wurde – bei endständigen Molaren sollten die Doppelarme entweder eng schließen oder noch besser sollte ein Ringklammerdesign gewählt werden. Die Patientin kaut deshalb schon lange über die Frontzähne. Die fehlende okklusale Stabili- sierung im Seitenzahnbereich und das Kauen mit den Frontzähnen mindert den Halt der Oberkieferprothese zusätzlich. Die Pflegekräfte berichteten, dass die Prothese (oben links) nicht mehr so gut hält. Aufgrund der Unruhe der Patientin bat die Schwester um eine Behandlung in der Einrichtung zur Ver- besserung des Prothesenhalts. Die Patientin selbst sagte, das sie auch ohne Prothese ganz gut zurechtkomme. Die Pflegekräfte gaben aber ergänzend zu bedenken, dass die Patientin in letzter Zeit weiche Kost bevorzuge, bei festerer Nahrung weniger kaue und das Essen eher „herunterschlingt“. Zunächst wurden in der Einrichtung mithilfe eines Silikonsplints lediglich die fehlenden Zähne an der Prothese ausgeformt und anschließend im Labor ergänzt, der offene Gaumen aber bewusst belassen, um den Geschmack zu erhalten und die Prothese im Sinne der Adaptierbarkeit nicht zu sehr zu verändern (oben rechts, linke Seite). Trotz Haftcreme war die Situation vor allem in den Augen der Schwester nicht befriedigend, diese bat deshalb um eine andere, „schnelle“ Lösung ohne großen Aufwand. So haben wir als zweiten Schritt ebenfalls in der Einrichtung mit lichthärtendem Kunststoff temporär den Gaumen verschlossen und die Prothese zur Minimierung der Aspirationsgefahr mit einem schnell abbindenden mittelviskösen Silikon bei aufrechter Kopf-Körperhaltung unterfüttert (unten rechts). Die Prothese wurde im zahntechnischen Labor auf Gips gesockelt und mit Silikon eine Duplikatform erstellt. In der Duplikatform wurden zunächst die Zähne mit zahnfarbenem und anschließend mit dem Modell der restliche Hohlraum des Prothesen- körpers mit rosafarbenem Kunststoff ausgegossen. Diese Duplikatprothese (oben rechts, rechtes Bild) hat die Patientin noch am selben Tag der Unterfütterung bei einem zweiten Be- such in der Pflegeeinrichtung bekommen und sofort sehr gut adaptiert, sie kommt sogar oh- ne Haftcreme aus. Beim Kontrollbesuch drei Tage später zeigte sich eine Druckstelle, die die Patientin selbst gar nicht bemerkt hatte. Aus der temporär verschlossenen und unterfütterten Prothese wurden – nach Herstellung der Duplikatform – das Silikon und der lichthärtende Kunststoff wieder entfernt. Ziel war es, die alte Prothese zu erhalten für den Fall, dass die neue Duplikatprothese nicht adaptiert wird. Jetzt kann die alte Prothese im Bedarfsfall als Ersatzprothese genutzt werden. Schnell und einfach scannen Offene .STL und .PLY Daten Integration in Praxismanagement Software Keine Lizenz- Kosten Präzise und genau 1 4 2 5 3 Jetzt Demo anfragen: go.carestreamdental.com/CS_3600 Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns: deutschland@csdental.com Tel: 0711-2090 8111 © 2019 Carestream Dental Germany GmbH T o p G r ü n de fü r d en CS 3600 I n t r a o r al s c a n n e r 5

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