Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2318) Fünf deutsche Zahnärzte und fünf kenianische Kollegen hielten an zwei Tagen im Wechsel Vorträge zum Thema Karieserkrankungen und konservierende Versorgungen mit Fül- lungen. Dabei wurden auch die Bereiche Röntgen und Diagnostik, Zahntrauma, Anti- biotikagabe in der Zahnheilkunde, Pflege und Wartung der Dentaleinheiten und Hygienemaßnahmen eingehend besprochen. Insgesamt 35 Teilnehmer waren beim Semi- nar dabei, darunter zwei kenianische Zahn- ärzte, die übrigen sind in der Ausbildung oder arbeiten schon als Oral-Health-Worker, außerdem Zahnmedizinstudenten und Medizintechniker. Alle werden oder wurden von DfA während ihrer Ausbildung geför- dert und arbeiten zum Teil schon in einer der 14 Zahnstationen (siehe Kasten). Was ist hängengeblieben vom Vorjahr? Das diesjährige zahnärztliche Seminar startete mit einemWissenstest und einer Rückblende auf das letztjährige Thema Endodontie. Noch einmal wurden die Vorgehensweise, Probleme und Schwierigkeiten bei den Be- handlungen und Materialfragen besprochen sowie viele Erfahrungen aus dem vergange- nen Behandlungsjahr ausgetauscht. Darauf folgten die Vorträge – über Kariesentstehung, Füllungslegung step-by-step, Materialien und Instrumentarium. Im Anschluss wurde stets viel diskutiert und dabei immer versucht, die theoretischen Grundlagen soweit wie möglich an die kenianischen Möglichkeiten und Gegeben- heiten anzupassen. Ein Highlight: der Gast- vortrag der kenianischen Parodontologin Dr. Gladys Akama von der School of Den- tistry der Moi Universität in Eldoret. Sie schaffte es, die Zuhörer mit viel Verve und DfA hat in den vergangenen 20 Jahren in Kooperation mit den leitenden Schwestern von zwei Franziskanerorden in Westkenia 14 Zahnstationen aufge- baut, die an örtliche Hospitäler oder Gesundheitszentren angegliedert sind. Deutsche Zahnärzte, kenianische Zahn- ärzte und Oral-Health-Worker behandeln Patienten vor Ort und führen Mund- hygieneaufklärung sowie Behandlungen in Schulen und bei mobilen Einsätzen durch. Auch die Eltern und die Lehrer werden in diese Maßnahmen einbezo- gen. Die Aus- und Weiterbildung des kenianischen Personals ist dabei ein Schwerpunkt der Arbeit. Durch die Ver- netzung der sozialen Projekte – etwa einem Waisenprojekt von DfA, bei dem Waisenkindern durch Patenschaften eine Schul- und Berufsausbildung ermöglicht wird – mit den zahnärztlichen Projekten bietet DfA in Kenia nicht nur die zahn- medizinische Versorgung, Prophylaxe und Aufklärung an, sondern schafft auch langfristig Strukturen, die es jungen Menschen ermöglichen, als qualifizierte Fachkräfte nach ihrer Ausbildung in ihrer Region zu bleiben und sich dort für ihre Gemeinde einzusetzen. Das macht die DfA-Projekte besonders nachhaltig. ! Die Arbeit in den Zahnstationen Eindrücke vom diesjährigen Weiterbildungsseminar mit kenianischen Studenten und der Zahnärztin Sr. Sunya Fotos: DfA Dentists for Africa: Weiterbildungsseminar in Kenia Wissen für den Arbeitsalltag Nachhaltigkeit ist ein Ziel bei den Hilfseinsätzen von Dentists for Africa (DfA). Zum sechsten Mal führte die Hilfsorganisation im September ein einwöchiges zahnärztliches Seminar in Kisii, Westkenia, durch. Zahnärztin Dr. Isa Rait war an der Planung und Durchführung beteiligt, lesen Sie ihren Bericht. 108 Gesellschaft
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