Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2224) auch den zahnärztlichen Berufsstand in die Pflicht: Zahnärzte müss- ten national und global ihren Beitrag leisten, um diese Resistenzen zu reduzieren. \ Der Zugang zu e-Learning-Programmen ist weiter ein Anliegen der FDI, um es den Zahnärzten weltweit zu ermöglichen, ihre Fähigkei- ten an den (zahn-)medizinischen Standard anzupassen und die An- forderungen der Bevölkerung an die Zahnmedizin zu erfüllen. \ Bei der internationalen Rekrutierung von zahnmedizinischen Be- rufsangehörigen hat auch die FDI Defizite ausgemacht. Analog zur Forderung der Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem Verhal- tenskodex für die internationale Rekrutierung von Gesundheitsperso- nal fordert die FDI von den Regierungen und nationalen Zahnärzte- verbänden, darauf zu achten, dass eine angemessene Anzahl von Zahnärzten entsprechend ausgebildet und zugelassen ist, um den nationalen Standard der Mundgesundheit aufrecht zu erhalten und die Migration in entwickelte Länder zu unterbinden. Die Migration von Gesundheitspersonal hat in den vergangenen Jahrzehnten welt- weit zugenommen, insbesondere aus Ländern mit niedrigem Ein- kommen und bereits fragilen Gesundheitssystemen. \ Infektionsprävention und -kontrolle in der Zahnarztpraxis sind seit Singapur 2009 Thema in den Ausschüssen der FDI. Jetzt wurde das Papier überarbeitet und die Forderungen wurden präzisiert. So er- geht im Detail die Aufforderung an zahnmedizinische Berufsangehö- rige, sich entsprechend zu schützen, die notwendigen Impfungen vorzuweisen und die Schutzmaßnahmen zum Infektionsschutz ein- zuhalten. In Bezug auf die Patienten wird hervorgehoben, dass es für den Berufsstand unethisch sei, Patienten allein aufgrund ihrer durch Blut übertragenen Infektionskrankheiten von der Behandlung auszu- schließen. \ Nicht jede Okklusionsstörung oder Fehlstellung macht zwangsläu- fig eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich. Die FDI ver- weist in diesem Zusammenhang unter anderem auf den Index of Or- thodontic Treatment Need (IOTN) und den Dental Aesthetic Index (DAI), die den Behandlungsbedarf nach einem Ranking-System ein- ordnen. Eine der wesentlichen Forderungen in dem Papier: Kenntnis- se zum Zusammenhang von Okklussionsstörung, oraler und allge- meiner Gesundheit sollten in der zahnmedizinischen Ausbildung ver- mittelt werden. \ Die Generalversammlung stimmte mit der notwendigen Zweidrit- telmehrheit neuen Mitgliedschaften zu. Der Zahnärzteverband der Republik von Srpska (Bosnien-Herzegowina) sowie die Zahnärzte- kammer von Bosnien-Herzegowina wurden aufgenommen und ge- hen als FDI-Mitglied im Zahnärzteverband von Bosnien und Herze- gowina auf. Der nächste FDI-Weltkongress findet 2020 in Shanghai statt. Anita Wuttke freie Journalistin, München Die deutsche Delegation mit Dr. Peter Engel (links) an der Spitze war für viele Impulse und Vorschläge verantwort- lich, die in die Beschlüsse und Resolutionen flossen. Kam, sah und siegte: Mit Prof. Ishane Ben Yahya aus Casablanca wurde die erste Afrika- nerin in den Vorstand der FDI gewählt. Fotos: Anita Wuttke 14 Politik

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